Verbesserte Fluoreszenzbildgebung für Echtzeit-Diagnostik

Neue Generation im nahen Infrarotbereich
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Begutachtung von präklinischen Fluoreszenzbildern
Begutachtung von präklinischen Fluoreszenzbildern: (v.l.) Dr. Andrea Markus (MPI-NAT), Prof. Dr. Frauke Alves (UMG und MPI-NAT), und Priv.-Doz. Dr. Christian Dullin (UMG). © umg/spförtner
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Mit einer verbesserten Fluoreszenzbildgebung soll, kombiniert mit spezifischen optischen Sonden, das Verfahren bei medizinischen Eingriffen und zur Überwachung von Krankheitsstadien eingesetzt werden können.

Bisher ist die Nah-Infrarot-Fluoreszenzbildgebung eine vorwiegend in der Forschung eingesetzte Technik. Mit ihr können Prozesse im Körper in Echtzeit sichtbar gemacht werden. Das europäische Verbundprojekt „CoDaFlight“ (Colouring the Dark in Fluorescence light) soll das Verfahren nun für den sicheren und einfachen Einsatz in der Klinik optimieren. Das Projekt ist am 1. Oktober 2022 gestartet und soll vier Jahre laufen. Göttinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Translationale Molekulare Bildgebung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Frauke Alves, Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Wissenschaften (MPI-NAT), sind daran beteiligt.

Präklinische Validierung des neuen Bildgebungskonzeptes

„Eine unserer Aufgaben in dem Verbundprojekt ‚CodaFlight‘ ist die präklinische Validierung des neuen Bildgebungskonzeptes. Wir wollen nachweisen und dokumentieren, dass das Konzept in kliniknahen Fragestellungen im Bereich der Onkologie und Dermatologie funktioniert“, sagt Dr. Andrea Markus, Mitglied der Göttinger AG „Translationale Molekulare Bildgebung“ und Wissenschaftlerin am MPI-NAT. „Die Erkenntnisse dieser Studien werden dazu beitragen, die sinnvolle Nutzung dieser innovativen bildgebenden Technologie zur Behandlung von Erkrankungen in der Medizin darzustellen“, sagt Prof. Frauke Alves. „Wir erwarten, dass wir pH- und Sauerstoff-Änderungen im Gewebe unter Verwendung der neuen Fluoreszenzsonden im Verlauf sichtbar machen können. Mit den Klinikern werden weitere biomedizinische Anwendungen erarbeitet.“

Informationen in Echtzeit berechnen

„Ein weiteres Arbeitsfeld, das in Göttingen bearbeitet wird, sind Algorithmen. Wir wollen die Algorithmen so optimieren, dass eine Vielzahl von Informationen in Echtzeit berechnet und im Sinne von ‚augmented-reality‘ den behandelnden Ärztinnen/Ärzten zur Verfügung gestellt werden, ohne sie in ihrer normalen Tätigkeit zu behindern“, sagt der Physiker Dr. Christian Dullin, Mitglied der Göttinger AG „Translationale Molekulare Bildgebung“ vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, UMG.

Überwachung von krankheitsbedingten Prozessen

Das neue Verfahren soll in Echtzeit Informationen aus Bereichen des menschlichen Körpers liefern, die mit aktueller medizinischer Bildgebung bisher nur unzureichend dargestellt werden können. Ziel von „CoDaFlight“ ist es, die Grundlagen dafür zu schaffen, die Fluoreszenzbildgebung bei medizinischen Eingriffen, wie der bildgestützten Chirurgie, und bei der Überwachung von krankheitsbedingten Prozessen nutzen zu können. Dafür entwickelt das europäische Verbundprojekt die technologischen Bausteine und sucht nach Wegen, diese in ein neues vollständiges Bildgebungssystem für den Einsatz in der Klinik zu integrieren. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Belgien (Vrije Universiteit Brussel), Griechenland (FORTH Griechenland), Frankreich (Universität Bourgogne), Norwegen (Universität Bergen) und Göttingen arbeiten zusammen, um die Details zur Umsetzung zu klären. Sie bauen an einer neuen Kameratechnik, evaluieren innovative Fluoreszenzfarbstoffe und entwickeln neue Algorithmen.

Die Europäische Union (EU) fördert das Projekt zur Entwicklung und Validierung einer neuen Fluoreszenzbildgebungs-Plattform unter der Leitung der Vrije Universiteit Brussel in Belgien aus Mitteln des Programms HORIZON-EIC-2021-PATHFINDEROPEN mit insgesamt 3 Millionen Euro für vier Jahre.

Quelle: idw/Unimedizin Göttingen

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