RSV-Prävention bei Kindern: Es geht voran

Mehrere Wirkstoffkandidaten kurz vor der Zulassung
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Infektionen durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sind eine der häufigsten Ursachen für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle im frühen Kindesalter. Doch es gibt Hoffnung.

Gleich mehrere Kandidaten für neue monoklonale Antikörper und Impfstoffe stehen kurz vor der Zulassung oder sind jüngst bereits zugelassen worden, teilt das Sience Media Center (SMC) mit. Im aktuellen Fact Sheet stellt das SMC die zwei vielversprechendsten neuen Präventionsangebote für Kinder vor:  den jüngst zugelassenen monoklonalen Antikörper Beyfortus (Astrazeneca/Sanofi) und den Schwangeren-Impfstoff RSVpreF (Pfizer). Ein Entscheid der US-Arzneimittelbehörde FDA zu RSVpreF bei Schwangeren werde für August erwartet. Eine EU-Zulassung stehe ebenfalls noch aus. Die aktive Impfung sei für Schwangere vorgesehen, die den Antikörperschutz im Mutterleib und später über das Stillen passiv an das Kind weitergeben.

Funktionsweise der Pophylaktika

Impfstoffe und monoklonale Antikörper sind Prophylaktika, unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise: Während Impfstoffe das Immunsystem stimulieren, um eine spezifische Immunantwort gegen einen Erreger zu erzeugen, blockieren biomedizinisch hergestellte Antikörper direkt den Erreger. Monoklonale Antikörper sind meist teurer als Aktiv-Impfstoffe und vermitteln naturgemäß nur vorübergehenden Schutz. Pfizer und Astrazenca/Sanofi dringen laut SMC darauf, ihre Arzneien schon vor der kommenden RSV-Saison auf den Markt bringen zu können.

Immunisierung von Erwachsenen

Daneben ständen auch aussichtsreiche Kandidaten für eine Immunisierung von Erwachsenen bereit. So sei der Impfstoff von Pfizer auch für Ältere vorgesehen – und als solcher nun unter dem Handelsnamen Abrysvo in den USA zugelassen. Die Firma Glaxo-Smith-Kline (GSK) hat ebenfalls einen derartigen Impfstoff entwickelt (Handelsname Arexvy). Er ist in den USA und der EU seit Kurzem zugelassen und soll bald verfügbar sein.

Misserfolg in den 60er Jahren

Die Entwicklung einer RSV-Prophylaxe stockte über mehrere Jahrzehnte. Ein Misserfolg in den 60er-Jahren warf die gesamte Forschung zurück: Nach dem Vorbild des ersten Polio-Impfstoffs stellten Forschende einen experimentellen RSV-Impfstoff her, indem sie das Virus in einem Labor züchteten und es abtöteten. Tests an Kindern ergaben jedoch nicht nur eine unbefriedigende Schutzwirkung, bei geimpften Kindern mit anschließender RSV-Infektion kam es sogar zu schweren Verläufen mit zwei Todesfällen.

Quelle: Sience Media Center

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