Besseres Infektionsmanagement von Kryptokokkose

Internationale Leitlinie
mg
Kryptokokken
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Insbesondere in ihrer tödlichsten Ausprägung als Kryptokokken-Meningitis (CM) verzeichnet die Kryptokokkose eine hohe Mortalität. Eine neue Leitlinie zur Pilzbehandlung soll die Diagnose und Behandlung verbessern.

Vor allem für immungeschwächte Patientinnen und Patienten stellt die Kryptokokken-Meningitis (CM) eine große Bedrohung dar. Sie ist eine der weltweit verbreitesten invasiven Pilzinfektionen und verzeichnet die höchste Mortalität und Morbidität der Kryptokokkose. Unter Personen mit einer HIV-Infektion wird jährlich bei einer Million eine Kryptokokken-Meningoenzephalitis diagnostiziert – mehr als 600.000 sterben daran.

Auch für Patienten nach einer Knochenmark- oder Organtransplantation besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Die Infizierung erfolgt durch das Einatmen sporenhaltiger Stäube, welche durch die Blutbahn verteilt werden und andere Organe mit Kryptokokken infiziert. Lunge, Gehirn, Haut und Knochen sind am häufigsten betroffen. 

Praktische Anleitung

Mit der neuen Kryptokokken-Leitlinie „Global guideline for the diagnosis and management of cryptococcosis“ möchte die Gruppe internationaler Mykologen um Prof. Dr. Oliver Cornely Gesundheitsfachkräfte zu unterstützen, die Herausforderungen im Management invasiver Pilzinfektionen zu meistern. Klinische Ansätze, Diagnose, Management und Nachsorge sollen im Sinne des Patienten verbessert werden mithilfe der Leitlinie als praktische Anleitung.

„Invasive Pilzinfektionen sind im Klinikalltag häufig schwer zu erkennen, weil sie so selten vorkommen. Vor allem für Risikopatienten ist es aber wichtig, dass sie schnell und gezielt behandelt werden“, so Prof. Cornely. Hinzukommt, dass es weltweit Unterschiede zu den Voraussetzungen und Ressourcen für eine gute Versorgung gibt. „Es gibt viele Länder mit einer Häufung von Fällen, die in dieser Hinsicht nur schlecht ausgestattet sind. Im Rahmen unseres Global Guideline Programms möchten wir dazu beitragen, diese Situation zu verbessern“, erläutert Cornely weiter.

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit der mykologischen Fachgesellschaften ECMM (European Confederation of Medical Mycology), ISHAM (International Society for Human and Animal Mycology) und der ASM (American Society for Microbiology). Die Beteiligung von mehr als 70 weiteren internationalen Fachgesellschaften zeigt das große Interesse sowie den Bedarf einer solchen Empfehlung, so Cornely. 

Obwohl invasive Pilzinfektionen Notfälle sind, werden sie häufig erst spät entdeckt, da die einzelnen Erreger oft nur sehr selten vorkommen. Doch das Leben des Patienten hängt von eben diesem raschen Erkennen der Pilzinfektion und eingeübten Abläufen ab. Bereits seit 2017 befindet sich an der Uniklinik Köln eines von der EXMM ausgezeichnetes Europäisches Exzellenzzentrum, an dem Patienten mit modernsten Testverfahren und Therapieoptionen behandelt werden. Zudem sind die dort ansässigen Experten um Prof. Cornely Ansprechpartner für Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland.

Literatur:
Global guideline for the diagnosis and management of cryptococcosis: an initiative of the ECMM and ISHAM in cooperation with the ASM. DOI: 10.1016/S1473-3099(23)00731-4

Quelle: idw

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