Mit dem neuen Verfahren ist es möglich, auch die kleinen, peripheren Blutgefäße wieder durchgängig zu machen. Das Forschungsteam aus der Universitätsklinik für Neurologie und dem Universitätsinstitut für Diagnostische und Inverventionelle Neuroradiologie des Inselspitals und der Universität hat die neue Methode gerade erst veröffentlicht.
Standardverfahren Thrombektomie
Seit 2015 ist die mechanische Entfernung des Blutgerinnsels (endovaskuläre, mechanische Thrombektomie) das Standardverfahren für die Behandlung von Patienten mit einem Verschluss eines großen Hirngefäßes (Hirnschlag). Mehrere randomisierte Studien konnten belegen, dass diese Therapie bei Hirnschlagpatienten den Behinderungsgrad relevant vermindern kann.
Am Inselspital wird die endovaskuläre, mechanische Thrombektomie bereits seit 2010 routinemäßig angewendet und jährlich werden zwischen 300-400 Patienten im Neurozentrum behandelt. Aktuell liegt der wissenschaftliche Fokus im Bereich der endovaskulären Hirnschlagtherapie vor allem auf der Ausweitung des Anwendungsgebietes der Methode, der Organisation von Hirnschlagnetzwerken sowie der Verbesserung der Wiederherstellung des Blutflusses (Reperfusion).
Verbessern der Durchgängigkeit der Blutgefäße
In einer 2018 publizierten Metaanalyse konnte das Forschungsteam um Dr. Kaesmacher, Prof. Gralla und Prof. Fischer zeigen, dass ein für den Patienten relevanter und statistisch signifikanter Unterschied besteht, ob man während der mechanischen Thrombektomie das Hirngewebe vollständig (sog. TICI3-Ergebnis) oder beinahe vollständig reperfundiert (sog. TICI2b-Ergebnis).