SARS-CoV-2-PCR-Tests erreichen Rekordniveau

ALM e.V. mit Zahlen zur KW 20
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Der Bedarf an SARS-CoV-2-PCR-Tests ist in der vergangenen Woche weiter gestiegen: Laut Analyse der Akkreditierten Labore in der Medizin, ALM e.V., lag die Zahl der durchgeführten Tests in der KW 20 bei 364.716 und damit auf Rekordniveau (+11 % zur Vorwoche). Auch die Zahl der Antikörpertests erhöhte sich auf 74.786.

Die Positivrate lag bei 1,7%. Dies zeige, dass das Infektionsgeschehen nachlasse und auch mehr getestet werde, so Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V. bei der Vorstellung der neuesten Zahlen. Mittlerweile tragen 128 Labore (+5) allwöchentlich mit ihren Daten zur Analyse des Testgeschehens in Deutschland bei. Die Testkapazitäten für die laufende Woche bleiben mit rund 845.000 SARS-CoV-2-PCR-Tests pro Woche fast unverändert hoch.

„Wir sehen heute, dass die beiden Wochen vor und nach Ostern also Ausnahmesituationen im Hinblick auf das Testgeschehen in Deutschland waren“, erklärte Müller. Er ergänzte: „Dem Aufruf zum 'Testen, Testen, Testen, aber gezielt' wird nachgekommen. Die fachärztlichen Labore sind in der Lage, die notwendige Diagnostik zeitnah und flächendeckend durchzuführen.“

Auch auf die im Zweiten Bevölkerungsschutzgesetz vorgesehene Ausweitung der Zahl der Tests sei man in den fachärztlichen Laboren gut vorbereitet: „Wir können die PCR-Tests bei Risikogruppen, in Pflegeheimen und Krankenhäusern, bei Kontaktpersonen und dem gelegentlich auftretenden Ausbruchsgeschehen bedarfsgerecht durchführen, sodass die Ergebnisse schnell vorliegen“, betonte Vorstandsmitglied Evangelos Kotsopoulos.

In der vergangenen Woche hatte die Diskussion über die Höhe der Abrechnungssätze für die PCR-Corona-Tests für Wirbel gesorgt. Müller betonte, dass die Frage zwar legitim sei, allerdings seien die Reagenzkosten nur ein kleiner Teil der Gesamtkosten. Er würde gerne bei diesen Diskussionen die Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen. Die MTLA seien die Kernkompetenz in den Laboren. Es handele sich um eine hochqualifizierte Berufsgruppe, die die Tests machen und die Versorgung sei so gut durch die MTLA. Sollte die Testkapazität auch im Winter bei 300.000 Tests/Woche liegen bei gleichzeitiger Influenza und anderer Krankheiten, müsse man sich Gedanken machen, wie man dies lösen könnte. Der 1. Vorsitzende des ALM e.V. fiebert deshalb bereits den diesjährigen MTLA-Absolventen entgegen.

Beim Blick auf die Kosten betonte auch Kotsopoulos, dass es keine Skaleneffekte bei einem Mehr an Tests gebe. Die Diagnostikhersteller verkauften zu internationalen Preisen. Es gebe zudem Dutzende von Kostenpositionen. Dabei verwies er unter anderem auf die Logistik, die gewährleiste, dass die Proben selbst auf dem Land abgeholt würden. In den USA kosteten vergleichbare Tests etwa 100 US-Dollar und in der Schweiz mehr als 80 Euro, rechnete Kotsopoulos vor.

Einen weiteren Aspekt brachte Vorstand Prof. Jan Kramer in die Diskussion ein: „Letztlich geht es ja vor allem darum, die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit ärztlicher Verantwortung zuverlässig und sicher zu gestalten und dabei auch das Wirtschaftlichkeitsgebot im Blick zu behalten. Und dafür stehen wir als Fachärzte im Labor ein“, so der Sprecher der AG Versorgungsforschung. Es sei nicht sinnvoll, die Testung ungezielt z.B. auf Schulen, Studierende etc. auszuweiten. Dies wäre überbordend und nicht zweckmäßig, so Kramer.

Bei den Corona-Antikörpertests verwies Kramer auf die geringe Aussagekraft durch die niedrige Prävalenz in der deutschen Bevölkerung. Eine breite Testung sei aktuell noch nicht sinnvoll. Als Beispiel: Ein Test mit einer Spezifität von 98,5 % beschreibe damit 1,5 % der Menschen ohne Krankheit als falsch positiv. Bei einer Prävalenz, einem angenommenen Vorkommen der Erkrankung, von 0,94 % in der Population führe dies rechnerisch dazu, dass über 1/3 der positiven Ergebnisse in Deutschland auf die Gesamtbevölkerung von 83 Millionen Menschen gerechnet falsch positiv wären. Einfach ausgedrückt: Je häufiger die Erkrankung vorkommt, desto besser werden die Ergebnisse im Sinne eines richtig positiven Nachweises.

Quelle: ALM e.V.

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