Nicht zu früh in den Alltag starten

Norovirus-Erkrankung
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Norovirus
Der wirksamste Schutz vor einer Infektion besteht in häufigem und sorgfältigem Händewaschen. DÄV/Böll
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Derzeit nehmen in zahlreichen Regionen Deutschlands Infektionen mit dem hochansteckenden Norovirus zu. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, zu Hause abzuwarten, bis Durchfall und Erbrechen vorbei sind.

Im Jahr 2015 wurden mehr als 89.000 Fälle beim Robert Koch-Institut registriert, zum Großteil in den Wintermonaten Januar bis März. Dabei umfasst die Zahl nur Fälle, bei denen das Magen-Darm-Virus durch eine Laboruntersuchung nachgewiesen wurde. Die tatsächliche Fallzahl liegt um ein Vielfaches höher.

Der wirksamste Schutz vor einer Infektion besteht in häufigem und sorgfältigem Händewaschen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hin. Da das Norovirus auch nach dem Abklingen der Symptome noch bis zu zwei Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden wird, sollten Betroffene in den Tagen nach der Erkrankung weiterhin auf sorgfältige Hand- und Toilettenhygiene achten und noch mindestens zwei Tage nach Abklingen der Erkrankung zu Hause bleiben.

Das Virus wird entweder durch den direkten Kontakt mit Erkrankten oder aber indirekt durch verschmutzte Oberflächen, mit denen ein Erkrankter Kontakt hatte – wie Ablageflächen, Türgriffe oder etwa Waschbecken – übertragen. „Die banalste, aber dennoch wichtigste Maßnahme, um das Risiko einer Ansteckung zu verringern, ist deshalb häufiges und gründliches Händewaschen“, sagt DGVS-Experte Ansgar W. Lohse, Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Unbedingt Einmalhandschuhe nutzen

Wenn es dennoch zu einer Infektion kommt, gilt: In den meisten Fällen ist es sinnvoll, zu Hause abzuwarten, bis Durchfall und Erbrechen vorbei sind. Da die Krankheit dem Körper Wasser und Elektrolyte entzieht, sollten Betroffene viel trinken: verdünnte Säfte, Brühe oder gezuckerter Tee können die Verluste ausgleichen. „Kinder unter fünf und ältere Menschen ab 70 haben ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe“, sagt Lohse. „Wenn Angehörige oder Pflegende feststellen, dass sich der Allgemeinzustand eines Patienten verschlechtert, sollten sie medizinische Hilfe suchen.“ Wichtig dabei: die Voranmeldung in der Klinik oder der Praxis – denn Erkrankte sollten, soweit möglich, isoliert werden, damit sich das Virus nicht weiter ausbreitet.

Da Noroviren hochansteckend sind, sollten Erkrankte zu Hause – abgesehen von der Betreuungsperson – möglichst wenig Kontakt zu anderen haben. Bestenfalls sollten sie auch separate Toiletten, auf jeden Fall aber separate Handtücher und Hygieneartikel, verwenden. Toilette, Waschbecken, Türgriffe und Böden sollten regelmäßig – am besten mit Einwegtüchern – gereinigt und Bettwäsche, Kleidung und Handtücher bei möglichst hohen Temperaturen gewaschen werden. Dabei sollten Pflegende und Angehörige unbedingt Einmalhandschuhe nutzen.

Damit beim Ausziehen der Handschuhe keine Erreger an die Hände gelangen, wenden Profis folgende Technik an: Zunächst zieht die eine Hand den Handschuh der anderen ab und hält diesen locker in der Hand. Dann krempelt die freie Hand vom Arm her vorsichtig den zweiten Handschuh über den ersten. Anschließend wandern beide in den Müll.

„Um sich und auch andere zu schützen, ist es wichtig, nicht zu früh wieder in den Alltag zu starten, sondern die Erkrankung gut auszukurieren, und auch in den Tagen danach auf sorgfältige Hand- und Toilettenhygiene zu achten“, sagt Lohse. Denn der Körper scheidet die Erreger auch nach Abklingen der Symptome noch für einige Tage mit dem Stuhl aus. „Mindestens zwei Tage sollten Betroffene nach der Erkrankung noch zu Hause bleiben, da in dieser Zeit das Risiko, andere anzustecken, noch erhöht ist.“

Quelle: DGVS, 19.12.2016

Informationen finden Interessierte unter www.dgvs.de oder im aktuellen DGVS-Video

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