Bei der "Liquid Biopsy" werden aus dem Blut von Patientenproben seltene Tumorzellen isoliert und charakterisiert. Die Untersuchung von klinisch relevanten Einzelzellen durch deren Separation und Detektion aus Blutproben mit mikrofluidischen Modulen liefert zur frühzeitigen Erkennung von Krebs einen wichtigen Baustein. Diese mikrofluidischen Plattformen haben im Rahmen eines Forschungsprojekts die Hahn-Schickard-Gesellschaft (Freiburg/Br.) und das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. (Heilbad Heiligenstadt) entwickelt. Das Disk-Layout ermöglicht im Gegensatz zu anderen bereits veröffentlichten Systemen einen störungsfreien Ablauf der Zellseparation aus Vollblutproben.
Die notwendigen Prozessschritte wurden in zwei Modulen realisiert. Zunächst werden die störenden Erythrozyten von den weißen Blutkörperchen abgetrennt (Modul I) und danach die Zellen separiert (Modul II). Während der Separationsprozedur docken die mit Antikörpern beschichteten Mikropartikel (Beads) gezielt an die Expressionsrezeptoren der gesuchten Zellen an. Der Prozess erfolgt innerhalb einer Stunde in einer kommerziellen Zentrifuge. Bei einer Zellfindungsrate von 80 Prozent sind die Ergebnisse vielversprechend.