„Während einer Urlaubsreise bin ich kurz vor Adelaide mit einem anderen Auto frontal zusammengestoßen. Mein rechter Fuß wurde völlig zertrümmert. Im Zuge der Rekonstruktion mussten die Ärzte mein unteres Sprunggelenk versteifen”, erinnert sich Jessica Alvarez-Korzinovski an den Unfall 1998 in Australien, der für lange Zeit ihr Leben und Wohlbefinden bestimmen sollte. “Ich war nicht einmal mehr in der Lage, mit meinen Zwillingen auf den Spielplatz zu gehen.“
Nach ersten Operationen war Jessicas Bein drei Zentimeter verkürzt – eine weitere Einschränkung für die junge Frau nach dem schweren Unfall. Schon damals lernte sie Prof. Dr. med. Christian Krettek kennen, der ihr im Jahr 2002 einen knochendicken Titannagel (Intramedullary Skeletal Kinetic Distractor, ISKD) implantierte. Trotz versteiftem Sprunggelenk kann Jessica so zunächst wieder ihrem Job als Diplompsychologin im Bereich Management, Beratung und Coaching nachgehen. 2014 zieht es sie mit ihrem Mann und den fünf Kindern nach China.
Transplantation eines Spendergelenks
Doch 2015 beginnt eine Schmerzodyssee im rechten, oberen Sprunggelenk. Der Unfall von damals holt sie wieder ein. Für die Mutter von fünf Kindern wurde jeder Schritt zur Qual. Erschöpfung und Frustration zeichneten ihren Alltag und den ihrer Familie: “Ich war nicht einmal mehr in der Lage, mit meinen Zwillingen auf den Spielplatz zu gehen.“
Mithilfe der Transplantation eines Spendergelenks und dem innovativen Verfahren von Prof. Krettek gesundet Jessica. Voller Dankbarkeit genießt sie es heute, mit ihren Kindern auf den Spielplatz zu gehen und ihrem Hobby – dem Schwimmen – wieder nachgehen zu können: „Diese Möglichkeit der Gewebespende und -transplantation war sehr wichtig für mein Leben. Ich denke da jeden Tag dran und bin unheimlich dankbar dafür.“
Die DGFG freut sich über diese wortwörtlich bewegenden Erfolgsgeschichten der Gewebespende und -transplantation und unterstützt das Projekt von Prof. Krettek bereits im dritten Jahr, in dem sie die Gewebespenden organisiert. Noch immer sind die Möglichkeiten der Gewebespende, wie der Knochen- und Knorpelspende, nur wenigen Menschen bekannt und es herrscht in vielen Bereichen ein Mangel an passenden Transplantaten.
Quelle: DGFG, Dezember 2019
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