Corona: Testkapazitäten in ausreichender Zahl aufbauen

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Corona: Testkapazitäten
Teststrategien sollten nach rationalen und rationellen Gesichtspunkten ausgerichtet sind, fordern die Laborärzte. akesin@gmail.com
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Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) fordert, die Diskussion um Quarantäne-und Isolationszeiten im Einklang zu den Teststrategien zu führen.

Die Laborärzte fordern, dass sich die Diskussion um eine Verkürzung der Quarantäne-und Isolationszeit an den wissenschaftlichen Daten und Fakten orientieren muss. Die 14-tägige Quarantäne bei vermeintlichem (zum Beispiel Rückkehr aus Risikogebiet) oder nachgewiesenem Kontakt mit Infizierten basiert auf der Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen, an dieser Inkubationszeit habe sich auch durch die jüngsten Daten nichts Wesentliches geändert. Da in den meisten Fällen innerhalb von zehn Tagen die Symptome ausbrechen, könnte man nach Auffassung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) höchstens über eine modifizierte Reduktion der Quarantänezeiten nachdenken.

Anders ist es in Bezug auf die Isolationszeiten bei Menschen mit COVID-19-Infektion: „Hier wissen wir, dass es nur ein relativ schmales Fenster der Virusausscheidung und -übertragung gibt. Hier könnte man über die Verkürzung von Isolationszeiten weiter nachdenken.“

Kein „Schrotschuss-Screening“

In jedem Falle gelt aber: „Diese Überlegungen müssen eingebettet werden in Teststrategien, die nach rationalen und rationellen Gesichtspunkten ausgerichtet sind. Dies auch gerade im Hinblick auf die bevorstehende kältere Jahreszeit, die das Risiko einer weiteren und schnelleren Virusausbreitung mit sich bringt. Sollte es zu einer weiteren Viruswelle kommen, müssen Puffer für Testkapazitäten im System vorgehalten werden, damit die dann notwendigen Untersuchungen in ausreichender Zahl flächendeckend durchgeführt werden können.“ Hinzu komme noch das Risiko einer zusätzlichen Influenzawelle, sodass auch hier Testkapazitäten in ausreichender Zahl aufgebaut und vorbereitet werden müssten.

Deswegen müssen, so die Laborärzte, bei verkürzten Isolations-oder Quarantänezeiten in engerem Abstand die entsprechenden isolierten Menschen getestet werden, bevor sie als „virusfrei“ wieder in den Alltag zurückkehren können. In Bezug auf Gruppen- oder Massentestungen sollte vorher eine Risikostratifizierung durchgeführt werden. Ein „Schrotschuss-Screening“ mache weder aus wissenschaftlicher noch epidemiologischer Sicht heraus Sinn, sondern sei im Gegenteil mit dem Risiko von falsch-positiven oder negativen Testergebnissen behaftet. Hier können einschlägige Apps vorgeschaltet werden, die geeignet sind, Menschen mit erhöhtem Risiko zu identifizieren, die dann rasch getestet werden müssen. Eine solche Strategie werde die Sicherheit in Bezug auf die Aussagekraft von Testergebnissen deutlich erhöhen.

Quelle: DGKL, 07.09.2020

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