Die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten des neu zu entwickelnden und nur wenige Millimeter großen Mikroskops sind äußerst vielfältig. Die Projektpartner haben sich eine Anwendung herausgegriffen. Zum Projektende sollen anhand medizinischer Laboruntersuchungen Zellveränderungen veranschaulicht werden, die bei idiopathischer Lungenfibrose, kurz IPF, auftreten. Diese Zellveränderungen können mit dem neuen Mikroskop im Inneren der lebenden Zellen und in Echtzeit beobachtet werden. Bei IPF handelt es sich um eine aggressive und schnell fortschreitende Lungenkrankheit, der weltweit jährlich 0,5 Mio. Menschen zum Opfer fallen.
Kostengünstig und einfach
Die neuen Mikroskope werden kostengünstig und einfach benutzbar sein. Dies wird Forschung z.B. in der Medizin, der Biologie und Biotechnologie sowie vielen anderen Fachgebieten unterstützen und beschleunigen. Auch für Entwicklungsländer wird das kompakte Mikroskop sehr interessant werden, da dann direkt vor Ort kostengünstige höchstauflösend mikroskopiert werden kann, um zum Beispiel Krankheitserreger zu identifizieren. In nicht allzu ferner Zukunft könnten ChipScope-Mikroskope auch in Consumer Electronics eingebaut werden, so wie heute die Smartphone-Kameras.
Warum neue optische Mikroskope?
Was wir heute mit konventionellen optischen Mikroskopen sehen können, wird von physikalischen Gesetzen, genauer gesagt der Wellenlänge des Lichts, limitiert. Sie beträgt circa ein halbes tausendstel Millimeter. Zellbestandteile, DNA-Moleküle oder Proteine sind jedoch wesentlich kleiner und können daher mit diesen konventionellen Mikroskopen nicht beobachtet werden.