Schlemmen in der Weihnachtszeit: Leber stark belastet

Tipps für verträglichere Adventszeit
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Weihnachtsessen
© Seventyfour/stock.adobe.com
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Für viele gehört das Schlemmen zur (Vor)Weihnachtszeit wie der Adventskranz oder Weihnachtsbaum. Wie die kommenden Wochen auch ohne Gewichtszunahme und negative Auswirkungen auf die Lebergesundheit genossen werden können, erklärt die Deutsche Leberstiftung.

Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung, Forschungsvernetzung und wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Sie gibt Tipps, wie die Weihnachtszeit leberverträglicher gestaltet werden kann.

Auf die Frage „Worauf freuen Sie sich in der Weihnachtszeit am meisten?“, die das Meinungsforschungsunternehmen Civey im August für den „Weihnachtsshopping Report 2023“ stellte, hatten 21 Prozent der Befragten die Vorfreude auf das weihnachtliche Festtagsessen genannt – in der Altersklasse der 30- bis 39-Jährigen waren es sogar 36 Prozent. Weihnachtliche Deko waren mit 16 Prozent und das Plätzchenbacken mit acht Prozent weniger beliebt. Eine andere Zahl belegt, dass auch das süße Schlemmen in der Advents- und Weihnachtszeit einen sehr hohen Stellenwert hat: Die deutsche Süßwarenindustrie hat nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) im Jahr 2022 für die Weihnachtszeit rund 169 Millionen Schokoladen-Nikoläuse und -Weihnachtsmänner produziert. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 5,6 Prozent. Circa 109 Millionen dieser süßen Hohlfiguren wurden über den deutschen Lebensmittelhandel, Kaufhäuser und den Fachhandel in Deutschland vertrieben, der Rest war Exportware. Und dann sind da noch Dominosteine, Spekulatius, Glühwein & Co., womit sich viele durch die Advents- und Weihnachtszeit schlemmen.

Daten im Bereich Lebergesundheit alarmierend

Laut Deutscher Leberstiftung sind die Daten im Bereich Lebergesundheit allerdings bereits jetzt alarmierend: „In Deutschland hat schätzungsweise jeder Vierte eine steatotische Lebererkrankung (SLD, bislang als Fettlebererkrankung bezeichnet) und vier Prozent haben sogar eine aufgrund einer Stoffwechselstörung entzündete Leber, also eine Metabolische dysfunktions-assoziierte Steatohepatitis (Metabolic dysfunction-associated steatohepatitis – MASH, vormals als nicht-alkoholische Steatohepatitis – NASH bezeichnet). Bei den meisten chronischen Lebererkrankungen ist das Risiko einer Tumorbildung im Stadium einer Leberzirrhose erhöht: Es kann sich ein Leberzellkrebs entwickeln (Hepatozelluläres Karzinom, HCC). Bei der MASH kann Leberzellkrebs jedoch schon auftreten, bevor eine Zirrhose vorliegt“, erklärt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.

MASLD - Zunehmende Lebererkrankung

Damit es in den Adventswochen nicht zu einer Gewichtszunahme kommt, sollten das Ess- und Trinkverhalten überdacht werden. Die fettigen und süßen Traditionsgerichte, die nach alten Rezepten zubereitet werden, sowie das häufige Naschen vergrößern oftmals das Risiko für Übergewicht. Starkes Übergewicht ist eine der Hauptursachen für die Entstehung einer Metabolischen dysfunktions-assoziierten steatotischen Lebererkrankung (Metabolic Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease – MASLD). MASLD ist bei Erwachsenen und Kindern die am stärksten zunehmende Lebererkrankung in Deutschland. Bislang gibt es bei einer MASLD nur eine wirksame Therapie: Lebensstiländerung durch gesunde Ernährung, Bewegung, Reduktion von Übergewicht sowie gegebenenfalls die erfolgreiche Behandlung von Diabetes.

Tipps der Deutschen Leberstiftung

Folglich sollte es auch in der Vorweihnachtszeit heißen: Gemütlichkeit und maßvolles Schlemmen genießen, ohne dass es für die Leber ungemütlich wird. Hier sind einige Tipps der Deutschen Leberstiftung für eine leberfreundliche Advents- und Weihnachtszeit:

  • Ersetzen Sie reichhaltige Festmahlzeiten durch leichte und ballaststoffreiche Gerichte – diese unterstützen die Verdauung. Zum Beispiel können Fisch und Meeresfrüchte Fleisch ersetzen und ein gesundes und leckeres Weihnachtsessen sein. Lachs kann im Ofen gebacken und mit knackigem Gemüse serviert werden. Als Vorspeisen sind leichte Suppen und frische Salate empfehlenswert. Anstatt süße Desserts zu servieren, können auch Obststücke auf Spieße gesteckt und in flüssige Schokolade gedippt werden.
  • Gönnen Sie sich die Festtagsleckereien, aber in Maßen. Das hilft, die Belastung der Leber zu reduzieren. Und gehen Sie nicht hungrig auf eine Weihnachtsfeier, wer vorher beispielsweise einen kleinen Salat mit Nüssen oder ein Vollkornbrötchen mit einer Tofuscheibe zu sich nimmt, wird von den ungesunden, schweren Gerichten nicht zu viel essen. Auch langsam und bewusst zu essen ist entscheidend, denn das Sättigungsgefühl setzt erst nach circa 15 Minuten ein.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser oder Kräutertees. Das fördert den Stoffwechsel und unterstützt die Leber bei ihren zahlreichen Funktionen.
  • Beschränken Sie den Alkoholkonsum, Alkohol belastet die Leber zusätzlich.
  • Planen Sie nach den Mahlzeiten Spaziergänge oder leichte körperliche Aktivitäten ein, um den Stoffwechsel zu unterstützen und gleichzeitig das Immunsystem zu stärken.

Mit diesen Tipps und bewusstem Maßhalten lassen sich laut Deutscher Leberstiftung in der Adventszeit und beim Weihnachtsessen überflüssige Kalorien einsparen. Niemand muss auf den Genuss verzichten, sondern nur kalorienärmere und gesündere Alternativen wählen und kann damit die Lebergesundheit unterstützen.

Literatur:
„Das große Kochbuch für die Leber“ – 122 Rezepte mit allen wichtigen Nährwertangaben; Küchentipps und Regeln für eine lebergesunde Ernährung, September 2022. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-8426-3100-7 € 28,00 [D]. www.deutsche-leberstiftung.de/Kochbuch-Leber/

„Das Leber-Buch“ informiert allgemeinverständlich und umfassend über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien, 4. erweiterte und aktualisierte Auflage September 2021, im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-8426-3043-7, € 19,99 [D]. www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch/

Quelle: Deutsche Leberstiftung

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