Zurückhaltung gegenüber einem COVID-19-Impfstoff wächst

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Die Mehrheit der Menschen würde sich zumindest „wahrscheinlich“ impfen lassen. Tino Neitz - stock.adobe.com
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Laut einer aktuellen Studie ist eher eine Minderheit der Bevölkerung in den führenden Volkswirtschaften „definitiv“ bereit, sich mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wenn dieser verfügbar ist.

Laut einer aktuellen Studie des Meinungsforschungsinstituts Kantar ist eher eine Minderheit der Bevölkerung in den führenden Volkswirtschaften „definitiv“ bereit, sich mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus impfen zu lassen, wenn dieser verfügbar ist. Anlass der Studie war die Ankündigung des Impfstoffes von BioNTech/Pfizer, der sich in klinischen Studien der dritten Stufe als zu 90 Prozent wirksam erwiesen hatte. Die Ergebnisse der Studie deuten auf eine zunehmende Zurückhaltung in der Allgemeinbevölkerung hin, sich auf einen neuen Impfstoff festzulegen.

Die national repräsentative Studie mit jeweils 1.000 Befragten in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien hat gezeigt, die Mehrheit der Menschen würde sich zumindest „wahrscheinlich“ impfen lassen. Ein viel geringerer Prozentsatz erklärt, sich den Impfstoff „definitiv“ impfen zu lassen. Seit der letzten Befragung von Kantar im Juni hat die Zurückhaltung gegenüber einer Impfung in allen Ländern der Befragung zugenommen.

26 Prozent der Deutschen halten Impfstoffe für sicher

35 Prozent der Deutschen würden sich laut ihrer Aussage den Impfstoff „definitiv“ impfen lassen. Gleichzeitig stimmen 26 Prozent der deutschen Befragten der Aussage „voll und ganz zu“, dass Impfstoffe sicher sind. In Großbritannien haben 43 Prozent der Befragten angegeben, dass sie sich den neuen Impfstoff „definitiv“ impfen lassen würden. Der Aussage, dass Impfstoffe im Allgemeinen sicher sind, stimmen hier 34 Prozent „voll und ganz zu“. Im Vergleich dazu sagen nur 21 Prozent der Franzosen, dass sie „definitiv“ mit einem COVID-19-Impfstoff impfen lassen würden. Gleichzeitig stimmen hier nur 14 Prozent „voll und ganz zu“‘, dass Impfstoffe sicher sind.
 
In allen fünf untersuchten Ländern ist der Prozentsatz der Personen, die sagen, sie würden sich „definitiv“ impfen lassen, zurückgegangen. Am stärksten ist der Rückgang in den USA von 47 Prozent im Juni auf nur noch 30 Prozent Ende letzter Woche. Die steigende Zurückhaltung in Bezug auf den Impfstoff scheint mit den Bedingungen zusammenzuhängen, unter denen er entwickelt und getestet wurde.

Vertrauen in die Regierung und die Impfung

In vier der fünf Länder äußerte sich eine Mehrheit besorgt über die Sicherheit der Impfstoffe aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sie entwickelt und produziert werden. Dieser Anteil liegt in Frankreich sogar bei 69 Prozent. Die Deutschen äußern sich weniger deutlich besorgt (41 Prozent) als Bürger anderer Länder. Zusätzlich sind hier jedoch auch 28 Prozent unsicher, ob sie gegenüber der Sicherheit von Corona-Impfstoffen Bedenken haben.

Das Vertrauen in die Regierung scheint ein weiterer Faktor für die Zurückhaltung gegenüber Impfstoffen zu sein. Die Deutschen vertrauen ihrer Regierung am meisten – 33 Prozent geben an, ihrer Regierung sehr darin zu vertrauen, die richtigen Entscheidungen bei der Bereitstellung eines Impfstoffs zu treffen. Frankreich hat erneut das niedrigste Vertrauensniveau mit neun Prozent.


Quelle: Kantar, 19.11.2020


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