Wissenschaftsakademien: Empfehlungen zur Pandemievorsorge

Stellungnahme
Kli
Pandemiebekämpfung
Die Wissenschaftsakademien empfehlen – ausgehend von den Erfahrungen in der Coronavirus-Pandemie – Maßnahmen, um auf künftige Pandemien besser vorbereitet zu sein. denisismagilov - stock.adobe.com
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Im Vorfeld des Gipfeltreffens der G20-Staaten am 30. und 31. Oktober 2021 in Rom/Italien haben die Wissenschaftsakademien dieser Staaten (Dialogforum Science20), darunter die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die gemeinsame Stellungnahme „Pandemic preparedness and the role of science“ veröffentlicht.

In ihrer Stellungnahme empfehlen die Akademien der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer ein weltweites Netzwerk zur Überwachung von Krankheitsausbrüchen, das auf gemeinsam vereinbarten Kriterien basiert. Damit soll ein gehäuftes Auftreten von Krankheits- und Todesfällen frühzeitig erkannt und rasch auf mögliche Pandemieausbrüche reagiert werden können. Die Akademien empfehlen verlässliche Richtlinien und Plattformen für die Sammlung und den weltweiten Austausch detaillierter Daten, beispielsweise zur Erregergenomik. Zusätzlich befürworten sie eine epidemiologische Überwachung von über die Atemwege übertragbaren Krankheiten sowie von bakteriellen Infektionen im Kontext der beobachteten Zunahme von Antibiotikaresistenzen.

Die Akademien sprechen sich für eine dezentrale Herstellung und Auslieferung von Diagnostika, Medikamenten, Impfstoffen und medizinischem Verbrauchsmaterial und Ausrüstung aus. Es gilt, Technologie- und Fertigungskapazitäten für Produkte des medizinischen Bedarfs weltweit, aber besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, zu fördern. Auch Zulassungsprozesse sollen zeitlich gestrafft und der Zugang zu neuen Technologien, unter Berücksichtigung von geistigem Eigentum, Patenten und Preisbildungsmechanismen, beschleunigt werden.

Internationaler Vertrag zur Pandemieprävention und -vorsorge

Zudem unterstützen sie die Bemühungen um einen Internationalen Vertrag zur Pandemieprävention und -vorsorge auf Ebene der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der kürzlich von mehr als 20 Staats- und Regierungschefinnen und -chefs sowie den Gesundheitsministerinnen und -ministern der G7-Staaten vorgeschlagen wurde. Dazu empfehlen sie, die zwischenstaatlichen Verhandlungen zu nutzen, um sich auch über die Erfahrungen in der globalen Zusammenarbeit während der Coronavirus-Pandemie auszutauschen und über Anreize und Mechanismen zur Stärkung der Internationalen Gesundheitsvorschriften zu diskutieren.
Im Herbst wird die Stellungnahme im Rahmen des Treffens der S20-Akademien, das von 22. bis 23. September in Rom/Italien stattfindet, offiziell an die italienische G20-Präsidentschaft übergeben. Das Papier wurde in virtuellen Treffen unter Federführung der italienischen Accademia Nazionale dei Lincei und unter Beteiligung von Mitgliedern der Leopoldina erarbeitet.


Quelle: Leopoldina, 06.08.2021


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