Vorhersage des Erfolgs einer Brustkrebstherapie

Neue Methode soll mehr Sicherheit geben
lz
Brustkrebs
Brustkrebs: Neue Methode soll mehr Sicherheit geben Sebastian Kaulitzki, fotolia
Newsletter­anmeldung

Bleiben Sie auf dem Laufenden. Der MT-Dialog-Newsletter informiert Sie jede Woche kostenfrei über die wichtigsten Branchen-News, aktuelle Themen und die neusten Stellenangebote.


Ein Forschungsteam hat einen Test entwickelt, mit dem der Therapieerfolg bei Brustkrebs vorhergesagt werden kann.

Brustkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Tumorerkrankungen. Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Auch wenn sich der Erfolg der Behandlung in den vergangenen Jahrzehnten verbessert hat, stirbt immer noch eine von 39 Frauen an Brustkrebs. Damit ist Brustkrebs die zweithäufigste Todesursache bei den Tumorerkrankungen der Frau, nur Lungenkrebs ist noch häufiger. Oft wird Brustkrebs mit einer sogenannten neoadjuvanten Chemotherapie behandelt. Diese dient dazu, zunächst die Größe eines lokal fortgeschrittenen Tumors zu verkleinern, damit dieser besser operiert werden kann. Die Chance auf Heilung hängt ganz entscheidend davon ab, wie gut die Patientinnen auf die neoadjuvante Therapie ansprechen. Mit bisherigen Methoden war die Vorhersage des Therapieerfolgs nur ungenau möglich.

Neuer Test soll Therapieerfolg voraussagen

In Zusammenarbeit mit der Universitätsfrauenklinik Mainz und der Fakultät Statistik der TU Dortmund ist es einem Forschungsteam am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) im Fachbereich Toxikologie gelungen, einen Vorhersagetest zu entwickeln, mit dem die Antwort der Therapie (neoadjuvante Chemotherapie) vorhergesagt werden soll. Bei den Untersuchungen wurde mit Biopsiegewebe gearbeitet, das bei Brustkrebs routinemäßig entnommen wird, sodass bei dem Verfahren alle im Tumorgewebe gebildeten Gene einbezogen werden. Der Vorhersagetest wurde an 114 Patientinnen entwickelt und dann an 619 unabhängigen Patientinnen validiert. Die Methode wurde kürzlich veröffentlicht.

Hoher negativer Vorhersagewert

Der negative Vorhersagewert des Tests betrage laut IfADo 0,986. Das bedeute, dass es bei mindestens 98 von 100 Frauen mit negativem Testergebnis später auch wirklich dazu komme, dass der Tumor schlecht auf die Therapie anspreche. Eine solche Vorhersage sei von Bedeutung, wenn neue Medikamente entwickelt werden. Wenn es möglich ist, das Versagen einer bestimmten Therapieart vorherzusagen, könnten bei einzelnen Patientinnen Alternativen in Erwähnung gezogen werden.

Literatur:

Edlund K, Madjar K, Lebrecht A, et al.: Gene Expression-Based Prediction of Neoadjuvant Chemotherapy Response in Early Breast Cancer: Results of the Prospective Multicenter EXPRESSION Trial. Clin Cancer Res. 2021 Feb 4, DOI: 10.1158/1078-0432.CCR-20-2662.

Quelle: idw/Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund

Artikel teilen

Online-Angebot der MT im Dialog

Um das Online-Angebot der MT im Dialog uneingeschränkt nutzen zu können, müssen Sie sich einmalig mit Ihrer DVTA-Mitglieds- oder Abonnentennummer registrieren.

Stellen- und Rubrikenmarkt

Möchten Sie eine Anzeige in der MT im Dialog schalten?

Stellenmarkt
Industrieanzeige