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Überdiagnose in der Früherkennung

Schwerpunktthema
Brigitte Wendt
Überdiagnose in 
der Früherkennung
© axel kock – Fotolia
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Früherkennungsuntersuchungen sollen Krankheiten entdecken, bevor sie Beschwerden verursachen. Eine frühe Diagnose soll die Aussicht auf Heilung verbessern. Das Mammografiescreening ist derzeit in Deutschland das größte Krebsfrüherkennungsprogramm!

Als Reihenuntersuchung wird seit 2005 Frauen in einem Alter zwischen 50 und 69 Jahren flächendeckend die Möglichkeit zur Teilnahme angeboten. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Rund 70.000 Frauen werden in jedem Jahr mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert, circa 18.000 Frauen sterben an dieser Erkrankung. Wohl für jede Frau, die die Diagnose Brustkrebs erhält und als geheilt entlassen wird, ist die Früherkennung ein Segen, da sich bei einem früh entdeckten Brustkrebs die Prognose bezüglich ihrer Lebenserwartung verbessert. Jede Früherkennung birgt jedoch auch Nachteile! Mit Fortschreiten der modernen Medizin und immer besseren technischen Ausstattungen wird ein „besonderer Typ von Krankheiten“ entdeckt. Er ist von echten Krankheiten nicht zu unterscheiden, wird jedoch ohne eine Behandlung nie ausbrechen. Man spricht dann von Überdiagnosen.

Was ist eine Überdiagnose ?

Bei einer Überdiagnose handelt es sich um einen Befund, der zwar nach medizinischer Übereinkunft eine krankhafte Abweichung vom Normalen darstellt (also die Diagnose einer Krankheit), der aber zu Lebzeiten der Person nicht symptomatisch wird. Anders ausgedrückt: Eine Person hat eine Überdiagnose, wenn sie ohne Früherkennung nie von der „Erkrankung“ erfahren hätte, weil sie vorher an einer anderen Todesursache verstirbt. Der Begriff „Überdiagnose“ ist schwer zu verstehen und noch schwerer festzustellen. Oftmals wird eine Überdiagnose mit einem falsch-positiven Befund verwechselt.

Entnommen aus MTA Dialog 2/2020

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