Strahlentherapie-Simulator für die MTRA-Ausbildung

Uniklinikum Heidelberg
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Strahlentherapie-Simulator
Anja Amberger, Lehrerin der MTRA-Schule, demonstriert Schülerinnen den Strahlentherapie-Simulator. Universitätsklinikum Heidelberg
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Um angehende MTRA am Universitätsklinikum Heidelberg besser auf die Bestrahlung vorzubereiten, hat die Klaus Tschira Stiftung (KTS) die Anschaffung eines sogenannten Strahlentherapie-Simulators ermöglicht.

Bei der Bestrahlung von Tumoren kommt es auf kleinste Details an: etwa den Abstand zur Haut, den Winkel des Therapiestrahls, die Lage des Tumors oder umliegender Risikoorgane. Um angehende MTRA am Universitätsklinikum Heidelberg besser auf diese Aufgabe vorzubereiten, hat die Klaus Tschira Stiftung (KTS) die Anschaffung eines sogenannten Strahlentherapie-Simulators ermöglicht. Das „Vert Cinema System“ steht in der Kopfklinik für den Unterricht der MTRA-Schule zur Verfügung und ist im Beisein von Schülern, Lehrern und Vertretern der Stiftung offiziell eingeweiht worden.

„Die moderne Strahlentherapie ist technisch höchst anspruchsvoll und wird immer komplexer. In der klinischen Routine ist es daher kaum noch möglich, MTRA-Schülerinnen und -Schülern sämtliche Einstellungen – vor allem in einer dem Patienten zumutbaren Zeit – zu erklären“, erläuterte Edgar Reisch, Pflegedirektor des Universitätsklinikums und Geschäftsführer der Akademie für Gesundheitsberufe AfG Heidelberg. „Am Simulator können sie sich nun unter realistischen Bedingungen und ohne Zeitdruck mit Bestrahlungstechnik und -konzepten vertraut machen. Diese Möglichkeit besteht deutschlandweit bisher nur an sehr wenigen Standorten.“

Der Strahlentherapie-Simulator besteht aus zwei leistungsstarken Rechnern nebst Software für die 3-D-Simulation, originalgetreuen Bedienungspanel und Monitoren, sowie einem hochauflösenden Beamer, der den Linearbeschleuniger mit Auflagetisch und Patient auf einer Leinwand zeigt.

Gezielter Einsatz von Software und Technik

Die Auszubildenden, die während des Trainings 3-D-Brillen tragen, können sämtliche Berechnungen und Einstellungen vornehmen, die auch beim echten Gerät nötig und möglich sind, die virtuelle Bestrahlungseinheit auf der Leinwand reagiert entsprechend. So können beispielsweise die Drehung des Tisches, Position und Bewegung der Gantry mit Beschleunigerkopf, der Abstand des Fokus zur Haut sowie der Winkel des Therapiestrahls jeweils passend eingestellt werden.

„Durch den gezielten Einsatz von Software und Technik erhalten die Auszubildenden die Möglichkeit, ihre Fertigkeiten zu verbessern. Das hilft ihnen später im Arbeitsalltag, kommt aber vor allem den Patienten zugute, die sich in einer sehr kräftezehrenden und anstrengenden Lebensphase befinden“, sagt Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung.

Der Simulator erlaubt den Schülerinnen und Schülern einen 3-D-Blick in den Patienten: Anders als in der Realität macht der Simulator Bestrahlungsfeld, Therapiestrahl und Eindringtiefe sowie die Lage des Tumors, der Risikoorgane und des Bestrahlungsfeldes sichtbar. Passend dazu können computertomografische Schnittbilder einbezogen werden.

Virtuelle Musterpatienten

„Das verbessert nicht nur das anatomische Verständnis der Auszubildenden. Auch die unmittelbaren Auswirkungen von Fehlern, beispielsweise einer minimalen Abweichung bei der Lagerung des Patienten oder beim Bestrahlungswinkel werden so sehr eindrücklich verdeutlicht“, sagt Gisela König, Leiterin der MTRA-Schule, die die Anschaffung des Simulators initiierte.

Das System verfügt über virtuelle Musterpatienten, allerdings können auch die anonymisierten Daten realer Patienten hochgeladen und so die Bestrahlungstechniken geübt werden. „Unser Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler, wenn sie nach eineinhalb Jahren Ausbildung ihre ersten Praktika in den Abteilungen absolvieren, das Handling des Linearbeschleunigers bereits beherrschen“, so König. „Das Gerät unterstützt hervorragend unsere Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Welt der Radio-Onkologie.“
 

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, 15.05.2019

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