So wird Deutschland stillfreundlich

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Frauen und ihr soziales Umfeld müssen auf allen Ebenen der Gesellschaft stillfreundliche Bedingungen vorfinden. Den Weg dahin weisen neue Empfehlungen zur Stillförderung in Deutschland.

Wie kann Deutschland stillfreundlich werden? Nicht nur theoretisch und für manche, sondern überall, jederzeit und für jede Frau, die stillen möchte? Frauen und ihr soziales Umfeld müssen auf allen Ebenen der Gesellschaft stillfreundliche Bedingungen vorfinden. Den Weg dahin weisen neue Empfehlungen zur Stillförderung in Deutschland aus dem Forschungsvorhaben Becoming Breastfeeding Friendly (BBF). Die zukunftsweisenden Ergebnisse wurden am 5. Juni auf der Fachkonferenz „Wie stillfreundlich ist Deutschland?“ vorgestellt. Sie können einen wesentlichen Beitrag zum gesunden Aufwachsen und zur Gesundheitsförderung bei Kindern leisten.

Nationale und internationale Expertengruppen empfehlen, das Stillen als natürliche und bevorzugte Ernährungsform für Säuglinge zu fördern. Die gesundheitliche Bedeutung für Mutter und Kind ist gut belegt. Auch aus Sicht der Bindungsförderung und der Gesundheitsökonomie spricht vieles für das Stillen. Dennoch stillen in Deutschland nur rund zwei Drittel der Mütter ihre neu geborenen Säuglinge ausschließlich – in den folgenden Monaten sinkt diese Zahl deutlich. Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen werden seltener und kürzer gestillt. Sie profitieren daher weniger vom gesundheitlichen Nutzen des Stillens. Das gilt ebenso für Kinder von jungen Müttern und von Frauen, die in der Schwangerschaft geraucht haben. Frauen und junge Familien begegnen offensichtlich noch nicht überall einem stillfreundlichen Umfeld.

Deutschland ist gemäß der BBF-Auswertung derzeit als moderat stillfreundlich zu beschreiben. Die Gesetzgebung und Finanzierung wichtiger Maßnahmen der Stillförderung wie Mutterschutzgesetz und Elterngeld gehören zu den Stärken. Besonders schwach schneidet Deutschland in den Handlungsfeldern Werbung sowie Forschung und Evaluation ab. Die Ergebnisse zeigen differenziert Ansatzpunkte auf, um die Rahmenbedingungen für das Stillen zu verbessern.

Acht Empfehlungen der BBF-Kommission:

  • Eine nationale Strategie zur Stillförderung in Deutschland entwickeln.
  • Eine gemeinsame Kommunikationsstrategie für die Stillförderung entwickeln und umsetzen.
  • Standards evidenzbasierter Stillförderung und -beratung implementieren.
  •  Lehrinhalte zum Thema Stillen in der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten und einschlägigen Gesundheitsfachberufen vereinheitlichen, soweit dies in den jeweiligen Ausbildungen bereits verankert ist. Aufgaben- und kompetenzbasierte Fort- und Weiterbildung in Stillförderung und -beratung für Ärztinnen und Ärzten, einschlägige Gesundheitsfachberufe und weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sicherstellen.
  • Durch Vernetzung aller Akteurinnen und Akteure vor Ort einen niedrigschwelligen Zugang zu evidenzbasierter Stillberatung und -unterstützung ermöglichen.
  • Vereinbarkeit von Stillen und Beruf, Studium sowie Ausbildung fördern und hierzu adressatengerecht informieren.
  • Regelungen und Praxis zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten prüfen, dokumentieren und hierzu informieren.
  • Ein systematisches Stillmonitoring für Deutschland etablieren.

Quelle: www.gesund-ins-leben.de,  05.06.2019

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