Sechs Monate Comirnaty-Impfung in Deutschland

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Am 12. Juni veranstaltete Biontech im Rahmen eines mRNA-Kongresses eine Pressekonferenz zum Thema „Sechs Monate Impfalltag mit Comirnaty in Deutschland“.

Nach einer Einführung durch Dr. Michael Böhler, General Manager Biontech Europe, der das Projekt „Lightspeed“ zur Entwicklung des Impfstoffes noch einmal Revue passieren ließ, ging Prof. Dr. Wolfram Windisch, Facharzt für Innere Medizin in Köln, auf den Klinikalltag mit COVID-19 ein. Er verwies auf die hohen Mortalitätsraten vor allem, wenn Patienten in der Klinik beatmet werden müssen. Eine Studie mit 10.021 Patienten hatte eine Mortalitätsrate von 62,6% für Patienten 70-79 Jahre und von 72,2% für Patienten größer oder gleich 80 Jahre gezeigt. Und selbst bei den 18 bis 59-Jährigen lag bei beatmeten Patienten die Mortalität noch bei 27,7%. Es handele sich um eine „… extrem böshafte Erkrankung mit schlechter Prognose, wenn Patienten in die Klinik müssen“. Entsprechend kritisierte Windisch das Verhalten von Teilen der Presse. Teilweise sei der Kampf um Patienten einseitig und banalisierend dargestellt worden. Auch monierte er die Vorwürfe, es sei in Deutschland zu häufig und zu früh intubiert worden. Das stimme so nicht, betonte Windisch. Die nicht-invasive Beatmung klappe schlichtweg nicht immer. Deshalb sei die Prävention das Allerwichtigste. Es gehe letztlich darum, zu verhindern, dass Patienten überhaupt auf die Intensivstation müssen.

Der Harald Gschaidmeier, Medical Director Germany bei Biontech, ging anschließend auf aktuelle klinische Daten zu Comirnaty ein. Sein Fokus lag auf den Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren. Es habe sich gezeigt, dass es vergleichbare Nebenwirkungen zur älteren Altersgruppe 16 bis 25 Jahre gebe und die Immunogenität nicht unterlegen sei. Die Wirksamkeit habe in der Studie bei 100% gelegen. Laufende Studien umfassen nun die noch jüngeren Altersgruppen sowie Schwangere und Stillende. Zudem gebe es Studien zu Varianten, um schnell eine Zulassung zu bekommen, falls dies notwendig werde, so Gschaidmeier.

Dr. Hedro Lahdo, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie aus Wiesbaden, ging auf die Herausforderungen der Impfungen in den Praxen ein. Er selbst habe nur wenige Ausfälle gehabt (8 von 800), die schnell durch eine Springerliste gefüllt werden konnten. Ab dem 12. Juli werde seine Praxis allen Menschen unter 60 Jahren eine Impfung anbieten. Dabei sei die Kommunikation ganz wichtig. Bei den Einladungen sei man proaktiv auf die Patienten zugegangen. Über E-Mail oder sichere Messenger habe man außerdem mehr Menschen in der gleichen Zeit erreicht. Auch gebe es klare Informationen auf der Homepage. Die große Unbekannte sei aber nach wie vor die unsichere Liefermenge bei den Erstimpfungen.

Dr. Annette Vogel, Director Infectious Disease Vaccines bei Biontech, beschrieb nochmals die Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe. Es gebe ein besseres Sicherheitsprofil, weil die RNA eben nicht in den Zellkern gehe. Vogel ging auf die Immunantwort ein und betonte, dass der hohe Schutz bei Varianten wohl an den T-Zell-Antworten liege. Daneben wagte sie noch einen Blick in die Zukunft der mRNA-Technologie, die eventuell bei Autoimmunerkrankungen, Allergien, Entzündungen, in der regenerativen Medizin oder in der Krebstherapie eingesetzt werden könnte.

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