Schock für Solarium- und Sonnenfans

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Die Jugendlichen konnten mit geöffneter Sunface App ihr eigenes Selfie vor der gesamten Klasse bearbeiten. Universitätsklinikum Essen
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Die Sunface App zeigt dem Nutzer die mittel- und langfristigen Auswirkungen von Sonnenbaden oder Solarienbesuchen am eigenen Gesicht.

Nach Entwicklung der Sunface-App konnte die Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen jetzt eine Studie mit 205 Schülern im Alter von 13 bis 19 Jahren in Essener Regelschulen durchführen und messen, wie die Zielgruppe auf die App reagiert. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Medical Internet Research (JIF: 5,2) publiziert.


Die Sunface App zeigt dem Nutzer die mittel- und langfristigen Auswirkungen von Sonnenbaden oder Solarienbesuchen am eigenen Gesicht. Mit dieser App ausgerüstet besuchten Essener Medizinstudierende neun Schulklassen in Essener Hauptschulen und Gymnasien. Die Smartphone-Bildschirme der Schüler spiegelten sie mit einer speziellen Software über einen Beamer. Die Jugendlichen konnten dann mit geöffneter Sunface App ihr eigenes Selfie vor der gesamten Klasse bearbeiten: Dabei ging es beispielsweise um die Fragen: „Wie sehe ich in 5 bis 25 Jahren aus, wenn ich jede Woche das Solarium besuche?“, „Wie sehe ich aus, wenn ich mich überhaupt nicht vor der Sonne schütze?“

Gleichzeitig konnten sie aber auch sehen, wie positiv sich UV-Schutz auf das eigene Gesicht auswirken kann. Währenddessen bekamen sie deutliche Reaktionen von ihren Klassenkameraden. „Die Reaktionen und Normen des sozialen Umfelds sind mitentscheidend für das Verhalten einer Person“, sagt Titus Brinker, Entwickler der Sunface App und Leiter der Studie. Wie sich die Intervention auf das Verhalten der Schüler auswirken kann, und ob gerade helle Hauttypen von ihr angesprochen werden, maßen die Wissenschaftler mittels anonymen Fragebögen. Das Ergebnis: Die App motiviert die Risikogruppe, sich besser vor UV-Strahlung zu schützen und das Solarium zu meiden.

 Smartphones als innovativer und breitenwirksamer Zugangsweg

„In der primären Hautkrebsprävention gibt es zwei kritische Lebensabschnitte: Einerseits die Kindheit, in der vor allem die Eltern in der Pflicht sind, eine Vorbildfunktion einzunehmen, andererseits aber auch die frühe Jugend, in der ungesundes Bräunungsverhalten, wie Solarienbesuche oder das Baden in der Mittagssonne ohne Schutz neu initiiert werden, zum Beispiel um über eine vermeintliche Steigerung der eigenen Attraktivität die Akzeptanz bei dem anderen Geschlecht zu erhöhen,“ erläutert Titus Brinker.

Prof. Dr. Sven Schneider, Studienleiter des Nationalen Krebshilfe-Monitorings an der Universität Heidelberg und Leiter der Forschungsabteilung Kindergesundheit am Mannheimer Institut für Public Health, kommentierte die Studie der Hautklinik als national renommierter Experte: „Uns fehlen in der Hautkrebsprävention Interventionen, die Jugendlichen in ihrer Lebenswelt direkt erreichen. Smartphones dienen als innovativer und breitenwirksamer Zugangsweg, und die persönliche Attraktivität ist gerade für Jugendliche ein zentrales Thema. Damit geht die Hautklinik zielgruppenorientiert und niederschwellig vor, um diese wichtige Risikogruppe zu erreichen. Die vorläufigen Ergebnisse belegen, dass dieser Ansatz äußerst vielversprechend ist.“


Quelle: Uniklinik Essen, 12.09.2017

 

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