Schimmelpilze Teil 2: Aspergillus

Labordiagnostik
Herbert Hof
Schimmelpilze Teil 2: Aspergillus
Aspergillus niger © CDC/Dr. Lucille K. Georg/public domain
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Derzeit sind > 350 Arten von Aspergillus (auf Deutsch: Gießkannenschimmel) bekannt. Diese Schimmelpilze gehören zu der Gruppe der Askomyzeten.

Zusammenfassung

Die allermeisten Aspergillen sind eigentlich harmlose Umweltkeime. Nur wenige wie A. fumigatus, A. terreus, A. niger und A. flavus sind humanpathogen. Aspergillen sind opportunistische Keime, die sich vor allem dann vermehren, wenn günstige Gelegenheiten – wie Immunsuppression – bestehen. Sie können lokale Infektionen der Haut, des Gehörgangs und der Nasennebenhöhle induzieren, aber breiten sich auch in Lunge und andere Organe aus, vor allem bei Leukämiepatienten mit Neutropenie. Neben der Infektion können Aspergillen auch Allergien, speziell die ABPA, und Intoxikationen bewirken. Da zum Nachweis einer Infektion die Anzüchtung aus menschlichen Proben nicht immer gelingt, muss man noch weitere Methoden, wie Bildgebung, Antigennachweise und DNA-Nachweise, einsetzen. Die Differenzierung der isolierten Arten gelingt auf klassische Weise mittels Koloniemorphologie und Mikromorphologie, womit man mit Erfahrung eine hinreichende Abklärung schafft. Wenn nötig, wird heute die Molekularbiologie (PCR) dazu zu Hilfe genommen. Für die Therapie stehen liposomales Amphotericin B, Azolderivate und Echinocandine bereit.

Schlüsselwörter: Aspergillus, opportunistische Keime, Allergie, Intoxikationen, PCR

Abstract

Most aspergilli are harmless environmental fungi. Only few of them such as A. fumgatus, A. terreus, A. niger and A. flavus are pathogenic for humans. Aspergilli are opportunistic pathogens which are able to multiply in a host when favorable conditions such as immunosuppression exist. They are able to induce local infections of skin, the auditory canal and paranasal sinuses; furthermore they are able to spread into the lung as well as in other internal organs, especially in leukemic patients with neutropenia. Besides infections apergilli are able to trigger allergy, in particular the ABPA, and intoxications. Since cultivation of aspergilli from human specimen is not possible in any case, other methods are used for diagnosis such as imaging, antigen and DNA detection. For differentiation of isolated species the classical methods such as colony morphology as well as micromorphology are helpful, at least in case of sufficient experience. If necessary, molecular methods such as PCR have to be used. For therapy liposomal amphotericin B, azoles and echinocandins are available.

Keywords: Aspergillus, opportunistic pathogen, allergy, intoxications, PCR

DOI: 10.3238/MTADIALOG.2020.0442

Entnommen aus MTA Dialog 6/2020

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