Schepeler-Lette-Preis 2018

Veranstaltung
Alicia González, MTA-Laborschülerin, Lette Verein Berlin
Schepeler-Lette-Preis
Gruppenbild der Teilnehmer vor der Anna-Schepeler-Lette-Büste im Lette Verein Berlin Für alle: © Isabell Mertens
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Am 19. November 2018 war es so weit. Im Lette Verein Berlin wurde das erste Mal der Schepeler-Lette-Preis gemeinsam mit dem Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e.V. (DVTA) verliehen.

Um die Büste von Anna Schepeler-Lette zu gewinnen, konnten sich Schüler/-innen der Ausbildung zum/r Medizinisch-technischen Laborassistenten/-in aus ganz Deutschland mit einem Vortrag zum Thema „Molekularbiologische Methoden oder andere innovative Methoden in der Laboratoriumsmedizin“ in den direkten Vergleich begeben. Eine dreiköpfige Jury war letztendlich zu überzeugen. Diese setzte sich zusammen aus Prof. Dr. Marco Kachler, Leiter und Geschäftsführer des DIW-MTA, Sigrid Kersten, leitende MTLA des Fachbereichs Molekulare Diagnostik des Labors Berlin und des Centrums CC5 der Charité, und Sadaf Ahmadi, Schülerin des Lette Vereins.

Die Begrüßungsrede wurde von Petra Madyda, Direktorin der Stiftung Lette Verein, gehalten. Sie gewährte allen Anwesenden einen kleinen Einblick in die 152-jährige Geschichte des Lette Vereins. Anschießend richtete die Schulleiterin der MTA-Labor-Schule, Karen Czipull, ihre Worte an das Publikum. Sigrid Kersten gab einen Einblick in die Entwicklung der molekularen Diagnostik.

Den Anfang machte die Schülergruppe aus Göttingen, die entlang eines interessanten Fallbeispiels neueste Methoden der Zöliakiediagnostik aufzeigte. Berlin-Buch präsentierte im zweiten Vortrag die Möglichkeiten der Syphilisdiagnostik mit einem interaktiven Rollenspiel unter Einbeziehung des Publikums. Die Vorteile und Notwendigkeit einer schnellen Diagnose und Differenzierung durch molekularbiologische Methoden von pathogenen E. coli-Stämmen wurden durch zwei Schüler des Lette Vereins verdeutlicht.

Als letzter Redner vor der Mittagspause hielt ein Schüler aus Fulda seinen Vortrag über die Immuno-PCR. Der Vortrag war nachvollziehbar, klar und entbehrte keiner wichtigen Details. Neben der aktuellen diagnostischen Bedeutung wurden auch zukunftsweisende und spannende Möglichkeiten der Methode aufgezeigt.

Der zweite Block nach der Mittagspause startete mit Schülerinnen aus Osnabrück zum Thema automatisierte Multiplex-Real-Time-PCR am Beispiel des GenExpert. Viel Recherche und Arbeit lag dem Vortrag zur Tätersuche der Potsdamer Schüler zugrunde. Das Team aus Karlsruhe präsentierte inhaltlich spannend und sehr gut verständlich die allogene Stammzelltherapie. Als letzte Rednerin stand eine weitere Schülerin des Lette Vereins am Podium und sprach über eine neuartige Methode zur Zika-Virus- und Dengue-Fieber-Diagnostik.

Alle Vortragenden zeigten eine preiswürdige Leistung. Am Ende der Vorträge blieb ein beeindrucktes Publikum zurück, das nicht mit der Jury die Plätze tauschen mochte. Die Juroren zogen sich ihrerseits zurück, um den oder die Gewinner/-innen zu ermitteln. Beurteilt wurden die Vorträge anhand der Vortragsweise, der diagnostischen Bedeutung und des Innovationscharakters der vorgestellten Methode. Währenddessen gab es für die anderen eine kleine Pause: Die Gäste wurden von Schülern/-innen durch die Labore geführt, die einzelnen Vorträge wurden intensiv diskutiert und über Favoriten spekuliert.

Bevor der Preis von Bernhard Kessel, einem Nachfahren der ersten Schulleiterin im Lette Verein, Anna Schepeler-Lette, übergeben wurde, gab Kessel einen Überblick über das Wirken der Schepelers, ihr Familienleben und die Schwierigkeiten, sich als alleinstehende Frau in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts zu behaupten, sowie über den Verein und welche Hilfe für die Frauen sich durch ihn ergaben.

Jury, v. l.: Sadaf Ahmadi, FH Prof. Marco Kachler, Sigrid Kersten

Warum Anna Schepeler-Lette als Namenspatronin ausgesucht wurde, lässt sich auf ihr Wirken als Schulleiterin des „Vereins zur Förderung der Erwerbstätigkeit des weiblichen Geschlechts“ – später dem Lette Verein – zurückführen. Ihr ist es zu verdanken, dass es seit 1895 die Ausbildung zur Röntgenschwester gab, aus der die spätere MTLA-Ausbildung hervorging. Durch Anna Schepeler-Lette war der Lette Verein ein weltweites Vorbild für die Berufsausbildung von Frauen geworden. Sie steht als Sinnbild für ständige Entwicklung, kritische Reflexion und mutige Entscheidungen.

Preisverleihung v. l.: Karen Czipull, Aaron Sabanagic, Christiane Maschek, Marco Kachler, Bernhard Kessel

Aaron Sabanagic, Schüler an der MTA-Schule des Bildungszentrums des Klinikums Fulda, heißt der Gewinner des Schepeler-Lette-Preises 2018. Er konnte vor den teilnehmenden Schülern/-innen im Lette Verein Berlin überzeugen. Platz zwei und drei gingen an Noemi Buisset im ersten Ausbildungsjahr und das Duo Mohamed Souaid/Owuraku Ofori Sasu aus dem zweiten Ausbildungsjahr in der MTA-Schule | Labor im Lette Verein Berlin.

Entnommen aus MTA Dialog 1/2019

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