SARS-CoV-2: Weiterhin sehr hohes Testaufkommen

Labordiagnostik
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Labore an der Belastungsgrenze
Labore nach wie vor an der Belastungsgrenze Halfpoint, stock.adobe.com
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Nach der Datenauswertung des ALM e.V. zur SARS-CoV-2-Testung der Labore in der KW 37 befinden sich die Labore nach wie vor an der Belastungsgrenze. Mehr als eine Million SARS-CoV-2-PCR-Tests sind allein in der ALM-Datenerhebung erfasst.

„Wir sind froh, dass die Bundesregierung zur ursprünglichen Teststrategie zurückkehrt“, räumte Dr. Michael Müller bei der ALM-Pressekonferenz am Dienstag ein. Bis sich dies auf die Testzahlen in den Laboren niederschlage, werde es allerdings noch dauern. Langsam aber stetig steige zudem der Bedarf an Diagnostik für andere Infektionen an. „Wir bereiten uns derzeit auf die beginnende Herbst- und Wintersaison mit dem sicher hohen Bedarf an breit angelegter PCR-Diagnostik für akute Atemwegserkrankungen vor“, betonte der 1. Vorsitzende des fachärztlichen Berufsverbandes ALM e.V. Große Hoffnungen setzt Müller in die angekündigten Antigentests, die die PCR-Testung entlasten könnten. Derzeit laufen in den Laboren die Validierungstests. Auch Kombinationstests für Influenza und COVID-19 könnten im Winter helfen, die Ressourcen zu entlasten, so Müller.

Sehr hohes Testgeschehen

Die aktuellen Zahlen aus der KW 37 zeigen bundesweit ein unvermittelt sehr hohes Testgeschehen, was sicher auch auf die vermehrte Testung von Beschäftigten in Bildungseinrichtungen sowie Schülerinnen und Schülern zurückzuführen sei: So lag die Zahl der SARS-CoV-2-PCR-Tests in der vergangenen Woche mit 1.017.728 Tests erneut auf Rekordniveau. Der Auslastungsgrad der Labore liege bundesweit bei nahezu 90 Prozent und in vielen Regionen deutlich darüber. Dies führe dazu, dass die Zahl der am Montag noch offenen Befunde („Rückstau“) mit rund 32.400 Tests um etwa 9 Prozent höher liege als in der Vorwoche. Die Positivrate erreiche nach wie vor Werte deutlich unter 1 % (0,88%).

Konsequente Einhaltung der AHA-Regeln

„Im weltweiten Vergleich sind wir eines der Länder, das die Pandemie mit einer hohen Testquote bislang besonders gut kontrolliert“, stellte Evangelos Kotsopoulos fest. Der Vorstand im ALM e.V. rät deshalb eindringlich zur Besonnenheit: „Es ist nachvollziehbar, dass möglichst viele Menschen Klarheit und Sicherheit haben wollen und sich gerade, wenn sie mit vielen Menschen zusammenarbeiten, immer mal wieder testen lassen wollen. Viel wichtiger ist jedoch die konsequente Einhaltung der AHA-Regeln. Auch bringen mehr Tests de facto nicht mehr Sicherheit, denn jeder Test für sich gesehen ist nur eine Momentaufnahme im Augenblick der  Abstrichentnahme, besonders dann, wenn keine Symptome vorliegen und auch kein weiterer Anlass für diese Untersuchung besteht“, betonte Kotsopoulos. Derzeit gebe es zudem die Neigung, freie Kapazitäten sofort wieder zu nutzen, so Müller.

Bessere Aufklärung in den Testzentren und Abstrichstellen

Auch die Corona-Warn-App der Bundesregierung leiste einen wichtigen Beitrag, die Pandemie in Zaum zu halten. Es seien jedoch noch einige Hausaufgaben zu erledigen, mahnte Dr. Christian Scholz: „Dringend nötig ist eine bessere Aufklärung in den Testzentren und Abstrichstellen, damit die zu Testenden auch ihr Einverständnis in die pseudonymisierte Datenübermittlung geben“, so der ALM-Vorstand und Sprecher der AG IT. „Ohne diese Einwilligung ist das Mittel der digitalen Kontaktverfolgung weitgehend wirkungslos. Insgesamt jedoch funktioniert das Konzept, denn wir erhalten SARS-CoV-2-Aufträge aufgrund der Warnung durch die App, bei denen auch positive Befunde erhoben werden. So erfüllt die App den ihr zugedachten Zweck als ein Mittel zur Aufdeckung von COVID-19-Fällen.“

Nach Information des ALM e.V. warten einzelne Labore noch immer auf eine plattformunabhängige Anbindung durch die Telekom. „Wir tun gut daran, diese Lücken noch vor dem Herbst zu schließen“, rät Müller.

Quelle: ALM e.V.

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