SARS-CoV-2-PCR-Tests: Zahl steigt deutlich

ALM e.V.
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"MTA machen eine herausragende Arbeit für die Patientenversorgung"
"MTA machen eine herausragende Arbeit für die Patientenversorgung" Romolo Tavani, stock.adobe.com
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Der Bedarf an SARS-CoV-2-PCR-Tests ist in der vergangenen Woche wieder gestiegen: Laut Analyse der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. lag die Zahl der durchgeführten Tests in der KW 19 bei 330.541 und damit fast so hoch wie in der „Rekordwoche“ Ende März (+22%).

Aktuell tragen 123 Labore (+4) allwöchentlich mit ihren Daten zu einer Analyse des Testgeschehens in Deutschland bei. Laut ALM-Vorstand Evangelos Kotsopoulos stehen wöchentlich derzeit rund 840.000 Tests zur Verfügung. Nicht einmal die Hälfte davon werde derzeit abgerufen. „Wir sind gut gerüstet für die Ausweitung der PCR-Diagnostik auf Risikogruppen, Pflegeheime und Krankenhäuser und insbesondere auf die Kontaktpersonen!“ „Die Welt blickt fast ein wenig neidisch auf Deutschland, das mit seinen Testkapazitäten einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat und leistet, dass die COVID-19-Pandemie bisher recht gut unter Kontrolle gehalten werden kann“, sagte Kotsopoulos.

Steigende Zahl von Antikörpertests

Der ALM e.V. beobachtet in der aktuellen Datenanalyse den weiter steigenden Einsatz von Antikörpertests nicht ganz ohne Sorge: 61.299 solcher Tests wurden in der KW 19 durchgeführt (KW 18: 48.147). Vorstand Prof. Jan Kramer forderte in diesem Zusammenhang zum sorgsamen Umgang mit den Testergebnissen auf: „Positive Antikörpertests sind kein Freibrief, auf die Einhaltung von Kontaktregeln der Hygiene zu verzichten. Sie können lediglich eine gute Ergänzung zur PCR-Testung sein, und Aussagen dazu machen, ob Patienten bereits Kontakt mit dem Erreger hatten, wenn zwei Wochen zuvor entsprechende Symptome bestanden“, so der Internist und Facharzt für Laboratoriumsmedizin. Von den angebotenen Schnelltesten hält Kramer immer noch nichts. Sie seien aktuell noch nicht empfehlenswert. Es sei aber kritisch zu sehen, wenn selbst Pressevertreter in Sendungen diese Tests verwenden. Er sieht die Presse in der Informationspflicht.

Thema Kurzarbeit

Keine Angaben konnte der ALM e.V. zur Gesamtzahl der Labore machen, die Kurzarbeit beantragt haben. Kramer führte jedoch aus, dass in seinem Bereich sechs Laboratorien Kurzarbeit beantragt hatten. Nach den Osterferien und Feiertagen habe sich das Anforderungsvolumen aber wieder erholt, sodass die Kurzarbeit wieder aufgehoben werden konnte. Es habe während der Kurzarbeit keine Nachteile für die betroffenen MTA gegeben. Man habe in seinem Haus freiwillig das Kurzarbeitergeld auf 100% aufgestockt. Er betonte denn auch, dass die MTA eine herausragende Arbeit für die Patientenversorgung machen. 

Nicht nachvollziehen kann der ALM e.V. die zum Teil im Internet geäußerte Kritik an der Zuverlässigkeit der PCR-Tests. Die Zahlen aus den Ringversuchen seien eindeutig und bei INSTAND e.V. nachzulesen, so Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V. Vorstand Kotsopoulos gab zudem zu bedenken, dass es sich bei den PCR-Tests um die Ergebnisse des akuten Infektionsgeschehens drehe und deshalb Ergebnisse zwei bis drei Tage später dann durchaus negativ sein könnten. Es fehle hier oftmals am Verständnis.

Digitale Sorgen

Eine Sorge äußerte der ALM e.V. in seiner Stellungnahme im Vorfeld der Anhörung zum Entwurf des „Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung in einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“. Der fachärztliche Berufsverband wies noch einmal darauf hin, dass die erweiterten Meldungen, die nach neuem § 7 Infektionsschutzgesetz künftig vorgesehen sind, elektronisch erfolgen müssten: „Nur so können die vielen Millionen an Datensätzen bewältigt, ausgewertet und sinnvoll genutzt werden“, sagte Dr. Christian Scholz, Vorstand im ALM und Sprecher der AG IT.

Dr. Scholz und die Experten/-innen der AG IT des ALM e.V. mahnen in einer weiteren Stellungnahme an den Bundesgesundheitsminister auch, am bereits von den Laboren im Zusammenarbeit mit dem BMG entwickelten Weg der Übermittlung der SARS-CoV-2-Testergebnisse in eine Tracking-App festzuhalten: Die ärztliche Selbstverwaltung habe sich hier zu Gunsten des zentralen Datenservers der KV.digital entschieden, da hier bereits ein etablierter, sicherer und durch das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) zertifizierter Kommunikationsweg existiere. Würde dieser Weg durch die beiden verantwortlichen IT-Konzerne Telekom und SAP, die an der Entwicklung der App beteiligt sein sollen, nicht weiter beschritten, „würde es zu erheblichen Verzögerungen bei der Erstellung und beim Ausrollen der App kommen“, so Scholz.


Quelle: ALM e.V.

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