Rückgang der Verdachtsfälle von Impfkomplikationen

Paul-Ehrlich-Institut
Kli
Impfung
Ein Anstieg der Gesamtzahl der 2016 gemeldeten Verdachtsfälle im Vergleich zu den Auswertungen der vergangenen Jahre wurde nicht festgestellt. harryfoto/Fotolia
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Im Jahr 2016 wurden 3.673 Verdachtsfälle einer Impfkomplikation gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr (3.919) ist somit ein Rückgang der Zahl der Verdachtsfallmeldungen verzeichnen.

Im Jahr 2016 erhielt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 3.673 Einzelfallmeldungen über Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen/Impfkomplikationen. Ein Anstieg der Gesamtzahl der 2016 gemeldeten Verdachtsfälle im Vergleich zu den Auswertungen der vergangenen Jahre wurde nicht festgestellt. Auch das Verhältnis der schwerwiegenden zu den nicht schwerwiegenden Verdachtsfallmeldungen hat sich gegenüber dem Vorjahr mit Ausnahme der Altersgruppe der über 60 Jahre alten Impflinge nicht wesentlich verändert.

Das PEI erhielt 15 (0,4 %) Meldungen mit einem tödlichen Ausgang. Es handelt sich um zwölf Kinder im Alter von zwei Monaten bis fünf Jahren, einen Erwachsenen im Alter von 77 und zwei Erwachsene im Alter von 81 Jahren. In keinem einzigen Fall war ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Impfung und der berichteten Todesursache festzustellen.

Insgesamt wurden dem PEI 53 Fälle mit einem bleibenden Schaden nach Impfung berichtet. Das entspricht 1,4 Prozent aller dem PEI 2016 gemeldeten Fälle, darunter waren 15 Kinder und Jugendliche im Alter von zwei Monaten bis 14 Jahren und 34 Erwachsene im Alter von 18 bis 61 Jahren. In vier Fällen wurden keine Angaben zum Alter berichtet, jedoch kann aus der Fallbeschreibung entnommen werden, dass es sich um erwachsene Personen handelte.

Erhöhtes Risiko für Narkolepsie nach Pandemrix-Impfung

 Das PEI hat Hinweise aus Schweden und Finnland auf ein erhöhtes Risiko für Narkolepsie nach Pandemrix®-Impfung bei Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren sowie mehrere in Deutschland gemeldete Verdachtsfälle zum Anlass genommen, in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin eine epidemiologische Studie zu den Risikofaktoren von Narkolepsie sowie zur Narkolepsie-Inzidenz in Deutschland im Zeitverlauf durchzuführen. Aufgrund der Erkenntnisse aus epidemiologischen Studien muss man von zwei bis sechs zusätzlichen (zusätzlich zu den Fällen, die natürlicherweise auftreten) Fällen von Narkolepsie pro 100.000 verimpften Dosen Pandemrix bei Kindern und Jugendlichen und von 0,6 bis 1 zusätzlichen Fällen pro 100.000 verimpften Dosen Pandemrix bei Erwachsenen ausgehen.

Nur etwa zehn Prozent der Meldungen erhielt das PEI von Gesundheitsämtern. Der Anteil ist damit deutlich geringer als der Anteil der Meldungen durch die Zulassungsinhaber oder der durch die Fachkreise. Ein neues Risikosignal für bisher unbekannte Nebenwirkungen durch die in Deutschland angewandten Impfstoffe ergab sich im Jahr 2016 nicht.

Quelle: PEI, März 2018



 

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