Radiologie Kongress Ruhr lockte 250 MTRA-Schülerinnen und -Schüler

Diagnostik und Möglichkeiten der radiologischen interventionellen Therapien
Anne Barfuß
Titelbild zum Bericht vom Radiologie Kongress Ruhr
Abb. 1: Rund 250 MTRA-Schülerinnen und -Schüler kamen zum Radiologie Kongress Ruhr in die Dortmunder Westfalenhallen. © Saskia Gaulke
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Mehr als 1.200 Besucherinnen und Besucher zog es am 3. und 4. November 2022 in die Westfalenhallen nach Dortmund: Der 14. Radiologie Kongress Ruhr fand wie gewohnt in präsenter Form statt und ist neben dem Deutschen Röntgenkongress die größte Veranstaltung dieser Art.

Die Veranstalter, MedEcon Ruhr – das Netzwerk der Gesundheitswirtschaft an der Ruhr und die Rheinisch-Westfälische Röntgengesellschaft (RWRG) boten ein spannendes Programm für Ärztinnen und Ärzte, MTRA beziehungsweise Assistierende in Weiterbildung. Im Fokus standen nicht nur Diagnostik, sondern auch die vielfältigen Möglichkeiten der radiologischen interventionellen Therapien. Zusätzlich wurden Themen der Berufspolitik, Karrieremöglichkeiten und Fehlermanagement behandelt. Als ganz wichtigen Trend in der Radiologie bezeichnete Prof. Dr. Marco Das, Kongresspräsident und Präsident der RWRG, die künstliche Intelligenz. KI werde nicht nur die Qualität auf ein neues Level bringen, sondern auch helfen, die Workflow- und Effizienz-Problematik in den Griff zu bekommen.

 

Mehr als 50 Unternehmen präsentierten die aktuellsten Produkte, Dienstleistungen und Beratungen rund um die Radiologie im Rahmen der zentralen Industrieausstellung. Auch der DVTA-Stand war gut besucht. Das MTRA-Programm beim RKR bot in diesem Jahr auch interessante Vorträge zu Behandlungsmöglichkeiten spezieller Tumoren. Besonders spannend: die Diagnose und Therapie des Retinoblastoms. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 60 Kinder neu an dieser Krebsform. Beide Geschlechter sind etwa gleich häufig betroffen. Der Tumor entsteht praktisch immer vor dem fünften Lebensjahr, da das Retinoblastomwachstum nur von einer noch unreifen Netzhautzelle ausgehen kann. Etwa 80 Prozent der betroffenen Kinder sind jünger als vier Jahre. Je früher das Retinoblastom erkannt wird, desto größer die Heilungschancen. Doch oft erfolgt die Diagnose nicht rechtzeitig, wie Referentin Dr. Sophia Göricke, UK Essen, beklagte. Symptome wie Schielen und Sehverschlechterung würden – nicht selten auch vom Kinderarzt – verharmlost. Als extremes Warnsignal und stets hoch verdächtigen Hinweis auf ein Retinoblastom nannte sie die Leukokorie Das weiße Aufleuchten der Pupille bei Gegenlicht sei etwa beim Fotografieren zu erkennen.

Die Diagnose Retinoblastom erfolgt in der Uniklinik Essen per Ultraschall, hochauflösender MRT und Histologie. Eine zusätzliche genetische Untersuchung schließt sich an, um eine familiäre Disposition auszuschließen beziehungsweise Geschwisterkinder rechtzeitig behandeln zu können. Eine Untersuchung per CT wird laut Göricke heute nicht mehr empfohlen. Als quasi letzte Möglichkeit, ein betroffenes Auge zu retten, bietet die Uniklinik Essen die Intraarterielle Chemotherapie (IAC) an, die in einer noch nicht veröffentlichten Studie in 68 Prozent der Interventionen erfolgreich sei. Voraussetzung für diese lokale Chemotherapie (das chemotherapeutische Medikament wird über einen über die Arterie eines Beines bis nahe an die Augenhöhle vorgeschobenen Katheter direkt in das Blutgefäßsystem des Auges appliziert) seien eine gute Indikationsstellung, die korrekte Patientenauswahl, die Risiko-Nutzen-Abwägung und – ganz wichtig – eine multidisziplinäre Patientenaufklärung.

Der Radiologie Kongress Ruhr findet am 9./10. November 2023 erneut in den Westfalenhallen in Dortmund statt.

 

Entnommen aus MTA Dialog 12/2022

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