Nutri-Score-Ampel: Herzinfarkte können gesenkt werden

Weniger Todesfälle
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NUTRI SCORE
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Eine Studie in Frankreich hat nun erstmals den Einfluss der Nutri-Score-Ampel auf Krankheiten berechnet: Dabei kam zu Tage, dass tausende Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs verhindert werden könnten.

Der Nutri-Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Bestandteile wie Ballaststoffe oder Proteine ein und gibt dann einen einzigen Wert an – auf einer fünfstufigen Skala von dunkelgrün bis rot. In Frankreich wurde der Score 2017 eingeführt – ist aber noch längst nicht auf allen Produkten zu finden.

Kalorienaufnahme senken

Eine flächendeckende Einführung des Nutri-Score könnte die Kalorienaufnahme um durchschnittlich 9 Prozent senken. Damit würden eine Vielzahl an Todesfällen durch ernährungsbedingte Krankheiten verhindert werden. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie der Universitäten Paris, Grenoble und Borbigny. In der Studie wurde berechnet, wie sich Krankheiten in Frankreich verhindern würden, wenn alle Produkte ausgezeichnet wären.

Argument auch für deutsche Einführung

Die Todesfälle aufgrund Herz-Kreislauf- oder Krebs-Erkrankungen würden um 3,4 Prozent sinken. Tausende Menschen könnten also länger leben, weil sie sich mit Hilfe des Nutri-Scores gesünder ernähren würden. „Diese neuen Forschungsergebnisse machen deutlich, dass es bei der Lebensmittelkennzeichnung letztlich um Menschenleben geht“, sagt Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten DANK. Auch in Deutschland sollte der Score eingeführt werden: „Es führt kein Weg mehr daran vorbei!“

Zusammensetzung der Nahrung wäre gesünder

Die Forscher in Frankreich nutzten die Daten einer vorherigen Studie, die in einem Experiment gemessen hatte, wie sich der Einkaufskorb verbessert, wenn alle Produkte mit dem Nutri-Score oder mit einem von vier weiteren Nährwertlabels gekennzeichnet werden. Demnach würde der Nutri-Score die Gesamtkalorienaufnahme pro Person um durchschnittlich 9 Prozent senken. Die Menschen würden also rund 180 Kilokalorien weniger pro Tag essen. Auch die Zusammensetzung der Nahrung wäre deutlich gesünder und durch mehr Obst (+12,4 Prozent), Gemüse (+5,4 Prozent) und Ballaststoffe (+7,2 Prozent) aufgewertet werden. Fettsäuren (- 29,9 Prozent) und Salz (- 4,1 Prozent) würden weniger werden.

Weniger Todesfälle

Zuletzt berechneten die Forscher, wie sich diese verbesserte Ernährung auf die Gesundheit auswirken würde. Sie speisten dazu zusätzlich Daten über die statistischen Zusammenhänge zwischen der Art der Ernährung und der Häufigkeit von Folgeerkrankungen und Sterbefällen in ein Rechenmodell. So konnten sie berechnen, wie viele Sterbefälle das jeweilige Label über die verbesserte Ernährung verhindern würde.

Dabei kam zu Tage, dass der Nutri-Score die meisten Todesfälle verhindern würde. Binnen eines Jahres würden 7.690 Menschen weniger sterben, das entspricht einem Minus von 3,4 Prozent.

An der Studie war auch die Forschergruppe beteiligt, die den Nutri-Score entwickelt hat.

Literatur:

Egnell Manon, Paolo Crosetto, Tania d’Almeida, et al.: Modelling the impact of different front-of-package nutrition labels on mortality from non-communicable chronic disease. Int J Behav Nutr Phys Act. 2019; 16: 56.


Quelle: DANK

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