Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen

Neue Antibiotika werden dringend benötigt
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Kampf gegen antimikrobielle Resistenzen
Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen gegründet Nicolae, stock.adobe.com
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Wissenschaftlichen Schätzung zufolge waren im Jahr 2019 weltweit 4,95 Mio. Todesfälle direkt oder indirekt auf Infektionen mit resistenten Bakterien zurückzuführen. Um die Entwicklung neuer, resistenzbrechender Antibiotika und die dafür notwendige politische Handlungsbereitschaft voranzutreiben, wurde das Deutsche Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen (DNAMR) gegründet.

Aufgrund der zunehmenden Zahl von resistenten bakteriellen Krankheitserregern sprechen die G7 von einer schleichenden Pandemie. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor der größten globalen Bedrohung der Menschheit. Neue Antibiotika werden dringend benötigt, um der stark zunehmenden Verbreitung von Resistenzen zu begegnen. Das Ziel des DNAMR ist es, durch sinnvolle Verknüpfung von Forschungsförderung und Marktanreizen die Entwicklung, Implementierung und Anwendung neuer Wirkstoffe zu beschleunigen. Dabei sollen Forschungsförderung (Push) mit Marktanreizen (Pull) verknüpft, sowie Grundlagen- und klinische Forschung gestärkt werden. Gleichzeitig will das Netzwerk dazu beitragen, Anreize für Pharmaunternehmen zu schaffen, damit diese zukünftig vermehrt bereit sind, in neue Antibiotika zu investieren.

Forderungen des DNAMR

  1. Stärkung der Pipeline öffentlich finanzierter Forschungs- und Entwicklungsprojekte für Antibiotika: Die derzeitigen Anstrengungen in der Grundlagenforschung für Antibiotika müssten verstetigt und verstärkt werden, um neue Wirkstoffklassen zu entdecken und weiter zu entwickeln.
  2. Translation: Die schnellstmögliche Überführung von resistenzbrechenden Wirkstoffen in Medikamente mit einem möglichst günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnis.
  3. Entwicklung und Implementierung von marktbasierten Anreizmechanismen zur Förderung neuer Antibiotika und anderer antibakteriell wirksamer Medikamente. Obwohl resistenzbrechende Reserveantibiotika nur dann eingesetzt werden sollen, wenn die Standardbehandlung für eine Infektion aufgrund von Resistenzen nicht wirksam ist, müsse ihre Entwicklung, Produktion und Bereitstellung für Investoren wirtschaftlich sinnvoll sein. Auch die Finanzierung von Reserveantibiotika – im Krankenhaus wie auch im ambulanten Bereich – müsse durch eine zeitnahe und adäquate finanzielle Erstattung sichergestellt werden, so das DNAMR.

Mitglieder des DNAMR

Das Deutsche Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen (DNAMR) ist ein Zusammenschluss von Organisationen, Institutionen, Unternehmen, juristischen und natürlichen Personen aus Wissenschaft, medizinischer Versorgung und Gesundheitswirtschaft, die sich für die Entwicklung von neuen, resistenzbrechenden Antibiotika einsetzen. Vertreterinnen und Vertreter im Netzwerk stammen aus der BEAM-Alliance (Biotech companies in Europe combatting AntiMicrobial resistance), dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), dem Global AMR R&D Hub, der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI), der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie e.V. (PEG), sowie dem Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa).

Aufgaben des Netzwerks

Das Deutsche Netzwerk gegen Antimikrobielle Resistenzen (DNAMR) will

  • über Antibiotikaresistenzen informieren und den fachlichen Austausch über mögliche Fördermaßnahmen in gesellschaftlichen Gruppen unterstützen, um zu gemeinsamen und konsequenten Anstrengungen zu kommen und das Unterstützernetzwerk zu vergrößern;
  • sachorientierte Informationen zur Aufklärung von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit über Mechanismen zur Entwicklung neuer Antibiotika produzieren;
  • Praxismodelle und Konzepte vorstellen, die die Antibiotika-Entwicklung begünstigen, und sie in geeigneter Weise den relevanten Entscheidungsträgern sowie der Allgemeinheit zugänglich machen;
  • sich weltweit mit anderen Organisationen mit ähnlicher Zielsetzung austauschen, z.B. mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Wellcome Trust, der Bill&Melinda Gates Foundation, und dem AMR Action Fund.

Quelle: DNAMR

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