Multiples Organversagen

Buchbesprechung
Hardy-Thorsten Panknin
Multiples Organversagen
Das MODS ist die häufigste Todesursache bei chirurgischen Patienten und bei Traumapatienten, die die ersten 24 Stunden überleben.
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Das Multiorganversagen ist die häufigste Todesursache bei chirurgischen Patienten und bei Traumapatienten, die die ersten 24 Stunden überleben.

Die Entwicklung eines Multiorganversagens (MOV) wurde von Tilney 1973 als Schockfolge bei Patienten nach operativer Versorgung eines rupturierten Bauchaortenaneurysma (BAA) beschrieben und von Baue als Syndrom erkannt, das sich paradoxerweise infolge der verbesserten intensivmedizinischen Möglichkeiten nach primär überlebtem hämorrhagischem oder kardiogenem Schockereignis oder in der Folge einer Sepsis entwickelte.

Das MOV wurde inzwischen durch multiple Organversagen (Multiple Organ Dysfunction Syndrom, MODS) ergänzt. Das MODS ist die häufigste Todesursache bei chirurgischen Patienten und bei Traumapatienten, die die ersten 24 Stunden überleben. Die Erkrankung der Sepsis ist definiert als ein lebensbedrohliches Organversagen, hervorgerufen durch eine unkontrollierte Reaktion des Immunsystems auf eine Infektion; alleine die Sepsis ist häufigste Einzeltodesursache weltweit! Aufgrund der steigenden Zahl an alten und immunkompromittierten Patienten, der Ausweitung chirurgischer Indikationen und invasiver Prozeduren und einer Zunahme resistenter Problemerreger wird die Inzidenz der Sepsis mit konsekutiven MODS auf Intensivstationen weiter steigen. In Deutschland sollen jährlich mehr als 70.000 Todesfälle an einem MODS zu beklagen sein. Das MODS erfordert bei mehrtägigem Organersatz erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen im Gesundheitswesen.

Ziel des umfassenden ersten deutschsprachigen Werkes ist es, für alle in medizinischen Berufen Tätige das MODS näher darzustellen. Die Möglichkeiten der Diagnostik, die Therapieverfahren, welche symptomatisch-palliativ wirken, wie auch der Versuch, die Ursachen des Organversagens kausal zu beheben, werden in der Abhandlung nach aktuellem Wissensstand besprochen. Klinische und biochemische diagnostische Parameter komplettieren die Abhandlung. Die aktuellen therapeutischen Ziele und Strategien sowie die Möglichkeiten der Prävention finden ebenfalls ihre Niederschrift. Das Buch kann allen interessierten Berufsgruppen, die in der Intensivmedizin, Intensivpflege sowie in Diagnostik und Therapie tätig sind, uneingeschränkt zum Vertiefen, besonders was die Erkenntnis als „Horror autotoxicus“ betrifft, empfohlen werden.

Multiples Organversagen: Ursachen, Diagnostik, Behandlungsstrategien und Prävention. Von: Hans-Harald Sedlacek, Hermann Erich Karges (Autoren und Hrsg.), gebundene Ausgabe, 362 Seiten, 2018, De Gruyter, Berlin, ISBN: 978-3-11-053-555-6, Preis: 79,95 Euro.

Entnommen aus MTA Dialog 9/2019

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