Nach der Kongresseröffnung durch Sabine Bosch vom Deutschen Ärzteverlag und den beiden DVTA-Präsidentinnen, Christiane Maschek und Claudia Rössing, trennte sich die Gruppe in MTLA- und MTRA-Schüler/-innen. Dabei gab es neben einem Impulsvortrag mit den Themen „MTLA – Heute und in Zukunft“ von Helmut Schönwerth vom LADR Laborzentrum Neuruppin und „Mehr sehen – mit dir! Was heißt das bei medneo?“ von Juliane Schmidt weitere Informationen zu den Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung. Diese stellten Christiane Maschek für den MTLA-Zweig und Christopher Kutzfeld (DVTA) für den MTRA-Bereich vor.
Bei der schon traditionellen Podiumsdiskussion zum Ende des Vormittags wurde das Thema „The day after Examen: Karriere oder Alltag?“ kontrovers diskutiert, was auch an der bunten Mischung der Diskussionsteilnehmer lag. Wie gewohnt souverän und mit einer Prise Humor moderierte Tina Hartmann die Diskussion. Dabei ging es unter anderem um die Akademisierung. Diana Gies, Leitende MTLA, Klinikum Landkreis Erding, brachte ihre Meinung klar auf den Punkt: „Wir brauchen keine studierten MTA, sondern welche, die Lust haben.“ Es stelle sich sonst die Frage, wie das im System bezahlt werden soll. FH-Prof. Dr. Marco Kachler (Studiengangsleiter an der FH Kärnten), der sich als gelernter MTA für eine akademische Karriere entschieden hat, gab zu bedenken, dass in Europa ein vergleichbares Level geschaffen werden sollte. Das aktuelle deutsche System sei nicht durchlässig, während dies bei Studiengängen der Fall sei. Die Hochschulausbildung sei deshalb besser, weil sie breiter, flexibler und durchlässiger aufgestellt sei, fasste Hartmann Kachlers Argumente zusammen.



Das wollte Sascha Heyl (MTRA am Unfallkrankenhaus Berlin) so nicht stehen lassen: „Wir brauchen Leute an der Front, die in diesen Beruf rein wollen, die Lust haben, das zu machen.“ „Ich finde unsere Ausbildung klasse“, betonte er. Warum müsse man dann studieren. Auch Steffen Völkner, der nach mehreren Arbeitgeberwechseln als gelernter MTRA jetzt als Applikationsspezialist in die Industrie wechselt, setzte sich für die Ausbildung ein. Man solle beim Handwerk bleiben. Die häufigen Arbeitgeberwechsel von Völkner riefen beim Auditorium Kritik hervor. So merkte zum Beispiel Schönwerth von LADR an, dass Arbeitgeber Stabilität bräuchten, gerade wenn sie in die Mitarbeiter investierten. Dieses Investment müsse sich lohnen. Man benötige zudem einen gesunden Mix aus „Häuptlingen und Indianern“. Dafür gab es spontan Applaus. Dem stimmte Kachler zu: „Es braucht alle: Es geht um den Skill & Grade-Mix.“ Es gebe eben nicht den einen Beruf für alles. Die Durchlässigkeit und Flexibilität sei aber nötig. Bei der Frage des MTA-Gehalts bestätigten Gies, Heyl und Völkner, dass man damit auskommen könne, aber es stark davon abhänge, wo man wohne. In den großen Zentren sei es schwieriger, war die einhellige Meinung.