Mobbing am Arbeitsplatz: Drei von vier Betroffenen sind weiblich
Mobbing am Arbeitsplatz, das bedeutet zum Beispiel gedemütigt oder ausgegrenzt zu werden. Meistens leiden die Betroffenen unter Schikanen ihrer Vorgesetzten (38 Prozent) oder ihrer Kolleginnen und Kollegen (27 Prozent). Drei von vier Mobbingopfern im Betrieb sind weiblich (72 Prozent). Die Mehrheit (40 Prozent) der Betroffenen arbeitet im öffentlichen Dienst. Dieses Fazit kann man zumindest für solche Fälle ziehen, in denen die Leidtragenden bereit sind, über ihre Probleme zu sprechen und Hilfe anzunehmen. Die AOK Rheinland/Hamburg hat aktuell die Anrufe bei ihrem Mobbingtelefon analysiert. Folgende Erkenntnisse lassen sich daraus ableiten:
Oft führt das feindselige Verhalten gegenüber Einzelnen zu schweren gesundheitlichen Problemen. Besonders häufig werden die Betroffenen um den Schlaf gebracht, nämlich in jedem vierten Fall, wie die Auswertungen der AOK Rheinland/Hamburg zeigen. Die Anrufenden sind meistens nicht nur einer Art von Mobbing ausgesetzt, sondern fühlen sich durch unterschiedliche Handlungen diffamiert. Sie erleben persönliche Angriffe (31 Prozent), ständige Kritik (26 Prozent), Gerüchte (25 Prozent), abqualifizierende Arbeiten (16 Prozent) oder Isolation (15 Prozent).
Mobbing macht sich auch physisch bemerkbar
Der Jahresbericht 2021 des Mobbingtelefons verdeutlicht zudem, wie sehr sich die seelische Belastung auch physisch bemerkbar macht: Anrufende berichten über körperliche Schmerzen. Neben Schlafstörungen (25 Prozent) leiden sie unter Magen-Darm-Problemen (15 Prozent), Kopfschmerzen (11 Prozent) und Ermüdungs- oder Erschöpfungserscheinungen bis hin zu Verhaltensstörungen (jeweils 10 Prozent). In der Kategorie „sonstige Beschwerden“ nennen sie unter anderem eine psychische Beanspruchung durch Ängste, Depressionen, Wut, Gedankenkreisen sowie Selbstwertprobleme.
Quelle: AOK Rheinland/Hamburg, 19.10.2021
Artikel teilen