Bisher überwiegen chemische Maßnahmen im Kampf gegen Malaria und andere Krankheiten, die von Mücken übertragen werden. Doch diese sind teuer oder mit schweren gesundheitlichen Risiken verbunden für die weit über drei Milliarden Menschen weltweit, die an einer solchen Krankheit leiden. Dabei gewinnt ein Molekül in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit in diesem Unterfangen, da es sowohl effektiv bei der Abwehr gegen Mücken und Zecken wirkt, als auch umweltfreundlich und vor allem gesundheitlich unbedenklich für den Menschen ist: Nootkaton. Dieser Stoff ist in der Schale der Grapefruit anzufinden und für den charakteristischen Geruch der Frucht verantwortlich.
Das Problem: die enorm hohen Produktionskosten des möglichen Mückenabwehrmittels. Nootkaton wird immer noch aus den Fruchtschalen gewonnen, wo nur geringe Mengen davon vorzufinden sind. Doch auch eine biotechnologische Produktion ist derzeit nicht praktikabel. Der Stoff aus der Grapefruit schädigt nicht nur die Mücken, sondern tötet auch die zur Synthese verwendeten Mikroorganismen ab, bevor signifikante Mengen produziert werden können.
Das Projekt des Gemeinschaftsteams aus HHU und Universität zu Köln versucht daher nun, ein künstliches Kompartiment in Mikroorganismen zu integrieren, sodass dort die Herstellung von Nootkaton ablaufen kann, ohne den Lebenszyklus der Zellen zu beeiträchtigen. „Die Herstellung vieler anderer Stoffe steht vor den gleichen Problemen wie Nootkaton“, erklärt René Inckmann, Student an der HHU und Leiter des Teams. „Wir sehen großes Potenzial für die Anwendung unseres künstlichen Kompartiments auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Produktion von Taxol, das in der Krebstherapie eingesetzt wird.