Lkw-Fahrer länger krank als Professoren

TK-Gesundheitsreport 2018
Kli
Gesundheitsreport
Die Berufszufriedenheit, das Arbeitsklima und die Möglichkeit der persönlichen Entwicklung am Arbeitsplatz fördern die Gesundheit - oder machen im Umkehrschluss krank. Fotolia/Gina Sanders
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Im Durchschnitt fehlten die Beschäftigten im letzten Jahr 14,6 Tage pro Jahr. Das zeigen Auswertungen zum Gesundheitsreport 2018 der Techniker Krankenkasse (TK).  

Schichtdienst, unregelmäßiger Schlaf, langes Sitzen: Das Transportgewerbe ist hart und macht offensichtlich auch krank. Mit durchschnittlich 25,1 Fehltagen pro Kopf sind Lkw-Fahrer und Co. die Beschäftigungsgruppe mit den meisten Fehlzeiten. Dicht gefolgt von den Menschen im Kunststoff- und Holzgewerbe mit 21,9 Fehltagen. Auch im sozialen und Erziehungssektor ist der Krankenstand mit 17,2 Fehltagen überdurchschnittlich hoch. Im Durchschnitt fehlten die Beschäftigten 14,6 Tage pro Jahr. Das zeigen Auswertungen zum Gesundheitsreport 2018 der Techniker Krankenkasse (TK).

Am fittesten sind die Beschäftigten in den klassischen Schreibtisch-Berufen. In der Berufsgruppe "Lehrende und ausbildende Berufe" (zum Beispiel Professoren oder Berufsschullehrer) sind die Beschäftigten durchschnittlich nur 9,7 Tage krankgeschrieben. Es folgen die Menschen aus der IT- und Kommunikationsbranche mit 9,9 Tagen.

"Gewisse Berufsfelder bringen natürlich von Natur aus mehr gesundheitliche Risiken als Folge der Belastung am Arbeitsplatz mit sich", so Albrecht Wehner, Experte für Gesundheitsberichterstattung bei der TK. "Ein Handwerker ist einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt als ein Büroangestellter. Aber auch die Berufszufriedenheit, das Arbeitsklima und die Möglichkeit der persönlichen Entwicklung am Arbeitsplatz fördern die Gesundheit - oder machen im Umkehrschluss krank." Es muss auch beachtet werden, mit welchen Belastungen man welchen Job noch machen kann. "Ein Büroangestellter mit einem Beinbruch kann schneller an seinen Arbeitsplatz zurückkehren als ein Arbeiter in der Werkhalle eines Industriebetriebs", so Wehner.
Auffällig ist, dass die psychisch bedingten Fehlzeiten, nach einem leichten Rückgang 2016, im vergangenen Jahr wieder um 0,9 Prozentpunkte gestiegen sind. Seit 2006 verzeichnet der Gesundheitsreport einen kontinuierlichen Anstieg der psychisch bedingten Fehlzeiten um rund 90 Prozent.

Albrecht Wehner: "Dass die psychischen Fehlzeiten seit Jahren kontinuierlich zunehmen, muss auch in den Unternehmen berücksichtigt werden. Arbeitsplätze befinden sich im stetigen Wandel. So gehen zum Beispiel Globalisierung, Effizienzsteigerungen und Digitalisierung nicht spurlos an den Arbeitnehmern vorbei. Hier sind die Arbeitgeber gefragt, individuell zu ermitteln, wie sie ihre Mitarbeiter stärken und positiv an die Firma binden können", so Wehner. Fragen, die sich die Unternehmen stellen sollten: Entsprechen die Aufgaben den Qualifikationen der Arbeitnehmer? Werden Arbeitsprozesse transparent kommuniziert? Identifiziert sich der Arbeitnehmer mit seinen Aufgaben und hat er einen angemessenen Entscheidungsspielraum? Und nicht zuletzt: Sieht der Arbeitnehmer einen Sinn in dem, was er tut?

Quelle: TK, 23.05.2018


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