Modernste optische Technologien, wie die super-auflösende Nanoskopie, liefern faszinierende Einblicke in das Innere lebender Zellen. Kleinste Strukturen und molekulare Abläufe lassen sich exakt darstellen. Um diese Vorgänge sichtbar zu machen, müssen die zu untersuchenden Objekte genau markiert werden. Bisher war fraglich, ob die in der konventionellen Bildgebung zur Markierung und Visualisierung eingesetzten fluoreszierenden Proteine auch für den Einsatz in der super-auflösenden Mikroskopie geeignet sind.
Fluoreszierende Proteine sind zur Markierung gut geeignet
Wissenschaftler des Göttinger Exzellenzclusters und DFG-Forschungszentrums für Mikroskopie im Nanometerbereich und Molekularphysiologie des Gehirns (CNMPB) und des European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg haben bekannte fluoreszierende Proteine untersucht, ob sie für die Nanoskopie anwendbar sind. Bekannt ist, dass viele Markerproteine aufgrund ihrer relativ großen Größe dazu neigen, Aggregate zu bilden, die Artefakte in nanoskopischen Messungen hinterlassen können.
Deshalb interessierten sich die Forscher besonders für die Frage, ob sich die Markierung auf die strukturelle Organisation der Proteine auswirkt, die mit Hilfe der Nanoskopie dargestellt werden sollen.
Die Erkenntnisse des Forscherteams unter der Leitung von Prof. Dr. Silvio O. Rizzoli, Direktor des Instituts für Neuro- und Sinnesphysiologie, Universitätsmedizin Göttingen, zeigen: Fluoreszierende Proteine sind als Mittel zur Markierung in der Nanoskopie und für die biomedizinische Forschung gut geeignet und generell anwendbar. Insbesondere die auf dem Einsatz unnatürlicher Aminosäuren zugrunde liegende Fluoreszenz-Markierung gilt als effiziente Methode. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich veröffenlicht.