Lange fit durch guten Schlaf

Schlafmedizin
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Eine erholsame Ruhe fördert die altersentsprechende Leistungsfähigkeit und auch die Fahreignung. Bei Unterbrechungen des Nachtschlafes spielen neben den altersphysiologischen Veränderungen auch Medikamente und das im Alter häufige Auftreten von mehreren Erkrankungen eine wichtige Rolle.

Die altersphysiologischen Veränderungen des Schlafes von Schlafstörungen zu unterscheiden und entsprechend zu behandeln, ist hierbei die wichtigste Aufgabe. Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), zu der vom 9. bis 11. November um die 2.000 Teilnehmer in Münster erwartet werden, tauschen sich die Experten auch zu diesem Thema aus.


Ein altersnormaler Schlaf führt auch bei Senioren zu Wohlbefinden und altersentsprechender Leistungsfähigkeit. Gestörter Schlaf versursacht hingegen Symptome wie Müdigkeit und Schläfrigkeit. „Diese Phänomene beeinflussen das Erscheinungsbild klassischer geriatrischer Syndrome wie Funktionseinschränkungen im Alltag, Hirnleistungsstörungen oder Stürze“, weiß Priv.-Doz. Dr. Helmut Frohnhofen, Leitender Arzt im Bereich Altersmedizin des Alfried-Krupp-Krankenhauses Essen.

Schlaf sei ein autonomer Vorgang, der nicht willentlich erzwungen werden kann. Jedoch förderten gute Rahmenbedingungen, wie eine ruhige Atmosphäre, eine bequeme Schlafstätte, Lichtkonzepte und eine Verhaltenstherapie in senioren- adaptierter Form, den Eintritt des Schlafes. „Diese Techniken bedingen eine Verbesserung des Schlafvermögens und des Schlafes“, so Frohnhofen.
Angesichts der hohen Zahl schlafgestörter alter Menschen, der Probleme der Demenzkranken und der besonderen Bedürfnisse von Heimbewohnern ergibt sich für die schlafmedizinische Versorgung dieser Menschen ein erheblicher Bedarf. Dabei stehen eine Verbesserung von Lebensqualität, Funktionalität und Hirnleistung im Vordergrund. Das Wissen um diese Effekte ist vorhanden, die Umsetzung durch entsprechende Weiterbildungsangebote und Anwendung muss folgen.

Fahrtests für Senioren – sinnvoll oder Folge von Paranoia?

Das Thema der Fahreignung ist aufgrund einer zunehmenden Überalterung der Gesellschaft ein immer größer werdendes Thema. Immer wieder wird kritisch hinterfragt, inwieweit betagte oder hochbetagte Personen als Kraftfahrer ein Sicherheitsrisiko darstellen. „Im Alter kommt es meist zu einem Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit und zu Einschränkungen des Hör- und Sehvermögens. Diese Einschränkungen bedingen jedoch nicht zwangsläufig ein erhöhtes Unfallrisiko, da oft ältere Personen ihren Fahrstil anpassen, vorsichtiger und umsichtiger fahren, sowie häufig Defizite durch Erfahrung und Fahrpraxis kompensieren können“, sagt Diplompsychologe Dr. Roland Popp vom Universitären Schlafmedizinischen Zentrum Regensburg am Bezirksklinikum.

So könne sogar in Fällen mit leicht ausgeprägter Demenz die Fahreignung unter bestimmten Vorgaben noch ausreichend sein, während es bei einem Fortschritt der Erkrankung zu einer nachweisbaren Gefährdung im Straßenverkehr komme. Beim Thema Fahreignung im Alter steige auch die Notwendigkeit der Eigenverantwortung, meint Roland Popp: „Jeder sollte sich der Frage nach einer ausreichenden Fahreignung stellen und diese gegebenenfalls überprüfen lassen.“ Dazu gibt es freiwillige Angebote der Verkehrswachen oder des TÜVs.

Aus schlafmedizinischer Sicht muss bei älteren Personen der Frage nachgegangen werden, ob neben kognitiven und physischen Beeinträchtigungen möglicherweise auch eine chronische Tagesschläfrigkeit vorliegt, welche die Fahreignung einschränkt. Nach den neuen Begutachtungsleitlinien der Bundesanstalt für Straßenwesen muss diesem Aspekt in der schlafmedizinischen Praxis vermehrt Beachtung geschenkt werden.

Quelle: DGSM, 17.10.2017

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