Jugendliche sitzen vier Stunden täglich am Bildschirm

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Eine aktuelle Studie ergab, dass Achtklässler fast die Hälfte ihres Tages im Sitzen verbringen, vorzugsweise vor dem Computer oder Fernseher.

Jugendliche in Deutschland bewegen sich zu wenig. Eine aktuelle Studie ergab, dass Achtklässler fast die Hälfte ihres Tages im Sitzen verbringen, vorzugsweise vor dem Computer oder Fernseher. Ein hoher Medienkonsum wirke sich dabei nicht nur auf die körperliche Fitness negativ aus. Die Bildschirmnutzer neigten im Vergleich zu anderen „Bewegungsmuffeln“ auch eher dazu, zu rauchen, Alkohol zu trinken und sich ungesund zu ernähren.

Im Rahmen der „läuft.“-Studie befragten Kieler Wissenschaftler 1.296 Achtklässler von 29 Schulen in Schleswig-Holstein nach ihrem Freizeitverhalten. Die Antworten setzten sie anschließend mit Körpergewicht, Fettanteil, Blutdruck und dem Gesundheitsverhalten der jugendlichen Teilnehmer in Beziehung.

Zudem nahmen alle Schüler an einem Fitnesstest teil: Im „20-Meter-Shuttle-Run-Test“ mussten sie zwischen zwei 20 Meter voneinander entfernt markierten Linien hin- und herlaufen, wobei die geforderte Geschwindigkeit langsam gesteigert wurde. Danach bestimmten die Forscher die Lungenfunktion der Jugendlichen.

Mit steigender Bildschirmzeit nimmt der BMI zu

Im Rahmen der Befragung stellten die Autoren fest, dass die Heranwachsenden durchschnittlich rund sieben Stunden im Sitzen verbrachten. Mehr als die Hälfte dieser Zeit, nämlich im Durchschnitt knapp vier Stunden, saßen sie vor ihrem Computer oder anderen Bildschirmgeräten.

Die Jugendlichen, die besonders viel Zeit mit Medien verbrachten, hatten häufiger Gewichtsprobleme. Darüber hinaus neigten sie eher zu Tabak- und Alkoholkonsum sowie zu einer ungesunden Ernährung. Gleichaltrige, die ihre Freizeit ebenfalls sitzend, aber nicht vor dem Bildschirm verbrachten, zeigten hingegen weniger ungesunde Verhaltensweisen.

Die Studie legt nahe, dass mit steigender Bildschirmzeit auch der BMI sowie der Taillenumfang zunimmt, schreibt Reiner Hanewinkel, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung aus Kiel. Sein Team hat die Untersuchung Anfang 2014 durchgeführt. Die genauen kausalen Zusammenhänge konnte die Untersuchung nicht klären. Hanewinkel vermutet jedoch, dass Werbung beim Internet- und Fernsehkonsum das „Snacking“ fördern.

Da im Jugendalter erlernte Verhaltensmuster häufig im Erwachsenenalter beibehalten werden, warnt der Gesundheitsforscher vor den Folgen, wie Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es sei daher wichtig, dass sich Jugendliche mehr bewegen und weniger vor dem Bildschirm sitzen, fasst Hanewinkel zusammen.



N. Witzel, B. Isensee, V. Suchert, B. Weisser, R. Hanewinkel:
Sitzendes Verhalten und die Gesundheit Jugendlicher
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2016; 141 (15); e143–e149

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