Kathetergestützte Verfahren zur Rekonstruktion undichter Herzklappen sind in den letzten Jahren stetig verbessert worden. Neue, spezielle Kathetertechniken ermöglichen es, auch sehr komplexe Fälle einer Mitralklappenschwäche zu behandeln, indem sie in der Mitte defekter Klappensegel eine Verbindung schaffen und dadurch die Undichtigkeit vermindern. Zwei Eingriffe dieser Art sind in der vergangenen Woche erstmals in Ostwestfalen-Lippe am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, in der Klinik für Interventionelle Kardiologie/Angiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Rudolph erfolgreich durchgeführt worden.
Es profitieren vor allem Schwerkranke
„Das neue Verfahren erweitert unsere technischen Möglichkeiten der kathetergestützten Reparatur der Mitralklappe erheblich und bietet uns die Möglichkeit, individuelle Klappenveränderungen gezielter behandeln zu können“, erläutert Professor Rudolph, der die Eingriffe gemeinsam mit seinem Team in jeweils 120 Minuten bei einem 79-jährigen Patienten und einer 82-jährigen Patientin durchführte. „Von dem Verfahren profitieren vor allem Schwerkranke, die für eine operative Klappenrekonstruktion nicht infrage kommen.“ Innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ist Professor Rudolph Sprecher des Arbeitskreises für Mitral- und Trikuspidalklappenerkrankungen.