Mehr als 20 Millionen Menschen sind weltweit von der Herzmuskelschwäche betroffen. Sie ist eine der häufigsten Erkrankungen mit Todesfolge. Mit den bisher bekannten Therapieansätzen konnte der Krankheitsverlauf verlangsamt, aber das Herz nicht repariert werden. Aufgrund des demographischen Wandels und der daraus bedingten ansteigenden Patientenzahl mit Herzmuskelschwäche sind Entwicklungen neuer reparativer Therapieverfahren besonders wichtig.
EHM mit natürlichen Eigenschaften
Forschern der Universitätsmedizin Göttingen am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) ist es nun erstmals gelungen, sogenannte Herzpflaster oder „Engineered Heart Muscle" (EHM) für den Wiederaufbau von verloren gegangenem Herzmuskelgewebe unter für klinische Anwendungen geeigneten Bedingungen herzustellen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfram-Hubertus Zimmermann, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der UMG und Sprecher des DZHK-Standorts Göttingen wurden die Herstellungsbedingungen für EHM soweit entwickelt, dass eine Prüfung von EHM in Patienten mit Herzmuskelschwäche im Rahmen kontrollierter klinischer Studien erstmalig machbar scheint.