Flutkatastrophe: 80 Arztpraxen in Nordrhein betroffen

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In vielen Praxen gibt es weder fließendes Wasser noch Strom. lensw0rld - stock.adobe.com
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Nachdem das Wasser abgeflossen ist, zeichnet sich das volle Ausmaß der Flutkatastrophe erst nach und nach ab. Nach aktuellem Stand sind 80 Praxen in Nordrhein als Folge des Unwetters nicht mehr oder nur bedingt arbeitsfähig.  

Bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein ist man von den schlimmen Fernsehbildern geschockt gewesen und nimmt Anteil an der Trauer der Menschen, die Familienangehörige und Freunde verloren haben. „Es ist unbegreiflich, welches Leid die Flutkatastrophe bei vielen Menschen verursacht hat. Für uns hat nun die Aufrechterhaltung der ambulanten ärztlichen Versorgung oberste Priorität. Wir haben einen internen Krisenstab eingerichtet und alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Nordrhein kontaktiert, um uns ein Bild der Lage verschaffen zu können. Nun setzen wir auf möglichst schnelle und unbürokratische Hilfe für unsere von den Hochwasserschäden betroffenen Praxen. Die Bereitschaft, sich untereinander zu helfen, ist enorm groß – das fängt bei der kurzfristigen Patientenübernahme an und reicht bis zum Bereitstellen von Praxisräumen für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein Dr. med. Frank Bergmann.

Nach aktuellem Stand sind insgesamt 80 Praxen in Nordrhein als Folge des Unwetters nicht mehr oder nur bedingt arbeitsfähig. Am schwersten betroffen ist der Bereich Aachen mit 30 Praxen - hier vor allem Stolberg und Eschweiler. Aber auch der Kreis Euskirchen (16 Praxen), der Rhein-Sieg-Kreis (13 Praxen), der Rheinisch-Bergische-Kreis (5 Praxen) und der Oberbergische Kreis (4 Praxen) haben stark unter den Wassermassen leiden müssen. In vielen Praxen gibt es weder fließendes Wasser noch Strom – außerdem wurden zum Teil das Inventar, medizinische Geräte, Medikamente, Impfstoffe und Akten zerstört beziehungsweise unbrauchbar gemacht.

Sofortmaßnahmen wurden eingeleitet

Die KV Nordrhein hat entsprechende Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die betroffenen Praxen zu unterstützen. Der KV Nordrhein ist außerdem daran gelegen, dass diejenigen, die nach der Flutkatastrophe eine psychotherapeutische Behandlung benötigen, diese auch so zeitnah wie möglich bekommen. Eine gezielte Vermittlung ist zurzeit noch in Vorbereitung und wird über die 116 117 möglich sein. Darüber können sich Patientinnen und Patienten voraussichtlich ab morgen auch über eine Vertretungspraxis informieren, wenn die eigene Stammpraxis aufgrund von Hochwasserschäden geschlossen oder nicht erreichbar ist.

Auch Rheinland-Pfalz wurde von der Hochwasserkatastrophe in einem besonderen Ausmaß getroffen. „Die Bilder, die uns über die Medien erreichen, machen uns fassungslos. Wir trauern mit all denen, die Familienangehörige und Menschen aus ihrem Umfeld verloren haben. Für uns als Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz geht es nun in erster Linie darum, schnell und unbürokratisch zu helfen. Denn auch einige unserer Mitglieder sind betroffen“, teilte die KV Rheinland-Pfalz mit.


Quellen: KV Nordrhein, 20.07.2021/KV Rheinland-Pfalz, 19.07.2021

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