EU-Bürger können über Sommerzeitregelung abstimmen

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Bis zum 16. August kann jeder seine Erfahrungen mit der Sommerzeitregel bewerten und online mitteilen, welche Lösung er aus welchem Grund bevorzugen würde.

Am letzten Sonntag im März werden in allen EU-Staaten die Uhren eine Stunde vorgestellt und am letzten Sonntag im Oktober wieder um eine Stunde zurück. Ein Hauptargument für die Einführung der europäischen Sommerzeitregelung war es, durch längere Ausnutzung der Helligkeit am Abend Energie zu sparen. Doch seit längerem gibt es Diskussionen in der EU, ob sich die Zeitumstellung lohnt, oder ob die EU-Richtlinie, die sie regelt, geändert werden sollte.

Die EU-Kommission hat nun eine öffentliche Konsultation eingeleitet, bei der alle EU-Bürger ihre Meinung zur Sommerzeitregelung mitteilen können. Damit kein „Flickenteppich“ aus Zeitzonen in der EU entsteht, stehen zwei Möglichkeiten zur Wahl: die einheitliche Zeitumstellung beibehalten oder sie für alle Mitgliedstaaten abschaffen. Bis zum 16. August kann jeder seine Erfahrungen mit der Sommerzeitregel bewerten und online mitteilen, welche Lösung er aus welchem Grund bevorzugen würde. Bei einer Abschaffung der Umstellung möchte die EU-Kommission wissen, ob dann ständig Sommerzeit oder Winterzeit gelten sollte.



Nach der jüngsten repräsentativen DAK-Umfrage im März 2018 sind 73 Prozent der Befragten für ein Ende der Zeitumstellung. Bei den gesundheitlichen Beschwerden wurden vor allem Schlafstörungen genannt. Vor diesem Hintergrund begrüßt die DAK-Gesundheit den Schritt der Europäischen Kommission als richtungsweisend.

Gesundheitliche Belastungen und Gefahren durch die Zeitumstellung

Laut jüngster Forsa-Befragung gehören zu den häufigsten Beschwerden im Nachgang der Zeitumstellung Einschlafprobleme oder Schlafstörungen, an denen 63 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer leiden. Knapp ein Drittel konnte sich nach eigenen Angaben schlechter konzentrieren, 26 Prozent fühlten sich gar gereizt. Depressive Verstimmungen gaben zehn Prozent der Befragten an. Menschen mittleren Alters gaben dabei weit häufiger an, in Folge der Zeitumstellung Probleme gehabt zu haben.

„Es gibt neben diesen Umfragen inzwischen verschiedene Untersuchungen zu den gesundheitlichen Belastungen und Gefahren durch die Zeitumstellung. Die Mehrheit der Studien sieht Zusammenhänge zwischen der Zeitumstellung und Themen wie Schlafstörungen, Müdigkeit oder Depressionen“ erklärt Prof. Dr. Volker Nürnberg, Mitglied des BGM-Beirats der DAK-Gesundheit, Experte für Gesundheitsmanagement und Partner bei der Wirtschaftsprüfergesellschaft BDO. „Es ist zu wünschen, dass sich möglichst viele Menschen an der Abstimmung über die Abschaffung der Zeitumstellung beteiligen, damit die Belange der Mehrheit der Bevölkerung Berücksichtigung finden.“

In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 als Reaktion auf die Ölkrise zwei Jahre zuvor eingeführt. Ziel dieser Maßnahme war es, Energie zu sparen. Da auch die DDR zur damaligen Zeit plante, die Uhren vorzustellen, musste Bonn nachziehen, um das Land und Berlin nicht auch noch zeitlich zu teilen. Seit 1996 gilt die Sommerzeit EU-weit.

Quelle: EU, 12.07.2018/DAK. 06.08.2018



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