„Ob der jetzige Zeitpunkt mit stark steigenden Infektionszahlen der richtige Moment dafür ist, halte ich für mehr als fragwürdig“ sagte Klaus Reinhardt der Passauer Neuen Presse (22.Juli 2021). Man müsse aber auch sehen, dass die Zahl schwer erkrankter Patienten, gemessen an den Fällen von Ansteckungen, deutlich niedriger sei als auf dem Höhepunkt der zweiten Welle.
Bei Öffnungsentscheidungen auch in Deutschland müssten nicht nur die Entwicklung auf den Intensivstationen im Blick behalten, sondern auch Gesundheitsdaten von COVID-19-Patienten auf anderen Stationen ausgewertet werden, zum Beispiel zu Symptomen und Impfstatus. „Die Inzidenz alleine ist wenig aussagekräftig. Wenn Menschen mit zweifacher Impfung deutlich seltener schwer erkranken, dann muss das in die Entscheidung über Öffnungsschritte einbezogen werden“, so Reinhardt.
Keine Unterbringung von Hochwasseropfern in Sammelunterkünften
In einem Interview mit dem Deutschlandfunk (22. Juli 2021) forderte Reinhardt, die vom Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürger nicht in Sammelunterkünften unterzubringen, sondern – wenn möglich – in Einzelunterkünften. Dies würde die Infektionsgefahr mit dem Coronavirus in den Katastrophengebieten reduzieren. Der Bundesärztekammerpräsident rief zudem die Helferinnen und Helfer dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Sinnvoll seien außerdem regelmäßige Tests.
Quelle: BÄK, 22.07.2021
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