Den Vorgang des Schluckens mit bildgebenden Verfahren darstellen – das war bisher nicht möglich. Göttinger Ärzten und Forschern ist dies zum ersten Mal weltweit gelungen. Sie haben einen Weg für eine filmische Darstellung des Schluckens gefunden. Die neue Methode zur Darstellung des Schluckvorgangs hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe von Ärzten der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und Forschern des Max-Planck-Instituts (MPI) für biophysikalische Chemie, Göttingen, erarbeitet.
Das Göttinger Forscherteam nutzt dafür das Verfahren der Magnetresonanz-Tomografie (MRT) in Echtzeit. Mit Hilfe dieser Technik, der sogenannten „Echtzeit-MRT“, kann der Schluckakt mit 25 Bildern pro Sekunde dokumentiert und untersucht werden. Das Echtzeit-MRT liefert Bilder, die für diagnostische Zwecke in der Klinik und für die Behandlung nutzbar sind. Ursachen von Sodbrennen oder Schluckstörungen lassen sich genauer erkennen und untersuchen. Für eine individuelle und gezielte Behandlung der Volkskrankheit Sodbrennen eröffnen sich damit neue Wege.
Bilder vom Schluckakt liefern neue Grundlagen
Leiter des interdisziplinären Teams sind Prof. Dr. Jens Frahm, Biomedizinische NMR Forschungs GmbH im MPI für biophysikalische Chemie Göttingen, und Priv.-Doz. Dr. Alexander Beham, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der UMG (Direktor: Prof. Dr. Michael Ghadimi). Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe mit einer Untersuchung an 24 Patienten wurden im Juli 2015 veröffentlicht.
„Bilder vom Schluckakt in Echtzeit liefern uns völlig neue Grundlagen für detaillierte Analysen von krankhaften Zuständen. Wir können Ursachen von Sodbrennen oder verschiedene Formen von Schluckstörungen genauer erkennen und die Behandlung gezielt darauf ausrichten“, sagt Priv.-Doz. Dr. Alexander Beham, Experte für die Behandlung von Sodbrennen in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der UMG.