Die Deutschen leben ungesund

DKV-Report 2018
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Der Anteil der befragten Personen, die bewusst auf Bewegung, Ernährung, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie auf einen gesunden Umgang mit Stress achten, sinkt im Vergleich zum DKV-Report 2016 erneut.  

Waren es 2010 zur Erstauflage des DKV-Reports noch 14 Prozent, die den Benchmark für ein gesundes Leben erreichten, schaffen es dieses Jahr nur noch ganze neun Prozent. Auch in diesem Jahr führte die GfK Nürnberg pro Bundesland wieder mindestens 200 Interviews zum Thema Gesundheitsverhalten für den DKV-Report „Wie gesund lebt Deutschland?“.

Die Hamburger und Sachsen sind in diesem Jahr Spitzenreiter in puncto gesunder Lebensstil. Zwölf Prozent der Befragten erreichen hier alle Benchmarks in den Bereichen körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stressempfinden. Das Schlusslicht bildet Hessen mit einem Anteil von knapp sieben Prozent.

„Im Bereich der körperlichen Aktivität klafft eine erhebliche Lücke zwischen dem führenden und dem am schlechtesten platzierten Bundesland“, hebt Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule in Köln und wissenschaftlicher Leiter des DKV-Reports, hervor. In Sachsen-Anhalt leben die meisten körperlich aktiven Menschen. Mehr als die Hälfte der Sachsen-Anhalter, insgesamt 53 Prozent, setzen die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur körperlichen Aktivität um, wenn man die Lebensbereiche Arbeit, Transport und Freizeit betrachtet. Am wenigsten bewegen sich die Hessen mit nur 37 Prozent – eine Differenz von 16 Prozentpunkten zum Spitzenreiter.

Die Deutschen bewegen sich immer weniger

„Deutschland geht die Puste aus“, kommentiert Clemens Muth, Vorstandsvorsitzender der DKV, die Ergebnisse. „Seit der Erstauflage des Reports 2010 bewegen sich die Deutschen immer weniger – dabei ist körperliche Aktivität von zentraler Bedeutung für unser Wohlbefinden. Das gilt für alle Altersgruppen und fängt schon im Kindesalter an.“

7,5 Stunden täglich sitzen die Deutschen im Durchschnitt. Im Vergleich zum DKV-Report 2016 liegt der Median mit 450 Minuten in diesem Jahr um eine halbe Stunde höher und ist damit wieder auf dem Niveau von 2012. Im Bundesländervergleich verbringen die Berliner die meiste Zeit auf ihren „vier Buchstaben“: Sie sitzen ganze 518 Minuten, das entspricht 8,6 Stunden. Anderthalb Stunden weniger, nur sieben Stunden und zehn Minuten, verbringen die Sachsen-Anhalter (426 Minuten) an einem ganz normalen Werktag im Sitzen und liegen damit im Bundesvergleich vorn.

Auf gesunde und ausgewogene Ernährung legen vor allem die Menschen in vielen ostdeutschen Bundesländern Wert. Vorbildlich sind insbesondere die Sachsen: 59 Prozent der Befragten geben an, Wert auf vitaminreiche, ausgewogene und gesunde Lebensmittel zu legen. Demgegenüber steht für nur 44 Prozent der Befragten in Nordrhein-Westfalen ein ausgewogener Speiseplan ganz vorn auf der Agenda. Sie bilden damit das Schlusslicht in dieser Kategorie.

Nur jeder Zweite kann Stress gut kompensieren

Rauchen ist out – so scheint es: Bundesweit sind fast vier Fünftel aller Menschen Nichtraucher. Die meisten davon leben in Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg, wo 82 Prozent der Menschen dem Glimmstängel die kalte Schulter zeigen. Am meisten gequalmt wird an der deutschen Ostseeküste: In Mecklenburg-Vorpommern greifen 28 Prozent zur Zigarette.

Am wenigsten Alkohol wird in Rheinland-Pfalz und im Saarland getrunken. Hier gehen 86 Prozent der Menschen sehr bewusst mit dem Thema Alkohol um. Etwas häufiger greifen die Menschen in Hessen zum Alkohol. Hier erreichen nur 76 Prozent den Richtwert für mäßigen Alkoholkonsum.

„Auch ein gesunder Umgang mit Stress ist enorm wichtig“, betont Froböse. „Knapp die Hälfte aller Befragten (43 Prozent) schafft es laut den Ergebnissen aber nicht, ihren Stress ausreichend zu kompensieren.“ Am besten können das die Menschen in Baden-Württemberg. Hier erreichen 62 Prozent den Benchmark zum gesunden Umgang mit Stress. Den höchsten Stresslevel haben Personen aus Sachsen-Anhalt, Hessen und Brandenburg: Nur jeder zweite Bewohner gibt hier an, den Stress gut kompensieren zu können.

Insgesamt nimmt das Regenerationsgefühl der Deutschen zum Ende der Woche ab. Die Ergebnisse am Anfang beziehungsweise am Ende der Woche weisen eine Regenerationslücke von 15 Prozentpunkten auf, die sich unmittelbar auf Leistungskraft und Konzentration auswirkt. In der Ruhe liegt offenbar die Kraft, wenn es darum geht, sich von den täglichen Stressbelastungen zu regenerieren: Neben Schlaf liegen vor allem Ausgleichssport und Freizeitaktivitäten ganz vorn in der Gunst der Befragten.
      
Quelle: DKV, 30.07.2018



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