Die Charité – Sternstunden der Medizin

Buchbesprechung
Gisela Klinkhammer
Die Charité – Sternstunden der Medizin
Deutlich wird, wie schwer es Frauen in der von Männern dominierten Welt der Medizin hatten.
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Der Roman beginnt im Jahr 1831, dem Jahr, in dem die Cholera Deutschland erreicht. Für die Ärzte beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Der Berliner Arzt Johann Friedrich Dieffenbach und seine Kollegen an der Charité versuchen fieberhaft, Überträger und Heilmittel auszumachen.

Ulrike Schweikart gelingt es, eindringlich zu schildern, unter welch katastrophalen hygienischen Zuständen in Berlin die Seuche vor allem in der Masse der Armen rasende Verbreitung fand, während die Reichen zumeist von der Krankheit verschont blieben. Dieffenbach kämpfte aber nicht nur gegen die Cholera, er gilt unter anderem auch als Vorreiter der Transplantation sowie der plastischen Chirurgie. Nicht zuletzt war er auch einer der Wegbereiter der Äthernarkose am Menschen. All dies und noch viele weitere Sternstunden der Medizin beschreibt dieses spannend geschriebene Buch, in dem nicht nur der berühmte Arzt, sondern auch drei Frauen im Mittelpunkt stehen: die „Krankenwärterin“ Elisabeth, die Hebamme Martha und die Adlige Ludovica. Am Beispiel dieser Protagonistinnen beschreibt die Autorin unter anderem die Anfänge einer professionellen Krankenpflege. Deutlich wird aber auch, wie schwer es Frauen in der von Männern dominierten Welt der Medizin hatten. Die meisten Details des Buches beruhen auf medizinischen Fakten, fiktiv ist unter anderem die Liebesgeschichte zwischen Ludovica und Dr. Dieffenbach. Diese wirkt in dem ansonsten sehr lehrreichen und lesenswerten Buch allerdings etwas aufgesetzt.

Die Charité – Hoffnung und Schicksal. Von: Ulrike Schweikert, 2018, Rowohlt Polaris, ISBN 978-3-499-27451-0. Preis: 14,99 Euro

Entnommen aus MTA Dialog 10/2018

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