„Dialog verschiedener Fachdisziplinen“

99. Deutscher Röntgenkongress
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„Radiologie verbindet“ ist das Motto des 99. Deutschen Röntgenkongresses (RöKo), der vom 9. bis 12. Mai im Congress Centrum Leipzig stattfindet.

„Die Radiologie ist im interdisziplinären Dialog verschiedener Fachdisziplinen als zentrales, verbindendes Element präsent und spielt darin eine entscheidende Rolle“, erläutert Prof. Dr. med. Peter Huppert, Kongresspräsident des 99. Deutschen Röntgenkongresses, das diesjährige Kongressmotto „Radiologie verbindet. Ziel des Röntgenkongresses sei es, diagnostisches und therapeutisches Wissen zusammenzuführen, die an den jeweiligen Versorgungsprozessen beteiligten Fachdisziplinen einander noch näher zu bringen, aber auch internen und regionalen Versorgungsnetzwerken eine Plattform zu geben.



Mit den Schwerpunktthemen Herz und Gefäße: Diagnostik und Intervention, Neuroradiologie: Diagnostik und Intervention sowie Digitale Kommunikation in der Radiologie soll die Vermittlung von klinischem Grundlagenwissen in Einheit mit radiologischem Fachwissen im Mittelpunkt stehen – ergänzt um den Aufbau von diagnostischer und therapeutischer Kompetenz und die Vorstellung neuer Kommunikations- und Versorgungswege.

Dass die europäische Dimension dabei eine immer wichtigere Rolle spielt, verdeutlichte der Vortrag von Dr. med. Cornelius Schmaltz, Referatsleiter „Strategie – Gesundheitsforschung“ in der Europäischen Kommission, auf der Eröffnungsveranstaltung. Schmaltz berichtete, dass wichtige Meilensteine in drei unterschiedlichen Gebieten erreicht worden seien. „Erstens hat die Finanzierung durch EU-Forschungsrahmenprogramme wie zurzeit Horizont 2020 die grenzübergreifende Zusammenarbeit in der Gesundheitsforschung zur Normalität gemacht. Zweitens ermöglichen europäische Rechtsvorschriften und europäische Institutionen Fortschritt im Bereich der Gesundheitsforschung. Drittens verleiht die Beteiligung und Finanzierung der EU ganz Europa Gewicht in relevanten internationalen Gesundheitsforschungsinitiativen.“ Praktisch jeder Forscher in Europa profitiere heute direkt oder indirekt von der EU.

Akademisierung der MTA-Berufe

Claus Becker, Vorsitzender der Vereinigung Medizinisch-Technischer Berufe (VMTB) in der Deutschen Röntgengesellschaft, wies auf der Eröffnungsveranstaltung noch einmal auf den gravierenden Fachkräftemangel hin. Ohne ausgezeichnete Fachkräfte wäre eine vernünftige Arbeit kaum möglich.

Doch sollte der MTA-Beruf auch akademisiert werden? Der VMTB hat dazu ein Positionspapier erarbeitet, das er auf dem Röntgenkongress vorstellte. Die wichtigsten Forderungen sind:

  1. Grundständige Teilakademisierung der MTRA-Ausbildung schrittweise erproben
    Eine grundständige Teilakademisierung kann die Attraktivität des MTRA-Berufes erhöhen und gleichzeitig neue Karrierewege öffnen. Durch eine akademische Ausbildung wird dieser Beruf prinzipiell für Schulabgängerinnen und Schulabgänger mit Hochschulreife interessant, die ein Studium anstreben und sich für eine Tätigkeit im Gesundheitsbereich interessieren. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass der Zugang zum Beruf auch weiterhin über die schulische Ausbildung und die Mittlere Reife offen bleibt. Die Einführung einer Teilakademisierung der MTRA-Ausbildung soll schrittweise erfolgen und evaluiert werden.
  2. Weiterführende und berufsbegleitende Studiengänge aufbauen
    Der Aufbau und die Entwicklung von weiterführenden und berufsbegleitenden Studiengängen bieten MTRA neue berufliche Perspektiven und Karrierewege. Diese Studiengänge können zur gezielten Fortbildung und Qualifikation von MTRA genutzt werden. Das ist insbesondere für diejenige interessant, die eine Tätigkeit als Leitungs- oder Lehrkraft anstreben. Zudem bieten weiterbildende Studiengänge die Möglichkeit, bestimmte Teilgebiete wie beispielsweise Digitalisierung, minimal-invasive Therapie oder wertebasierte Radiologie zu vertiefen.
  3. Überarbeitung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
    Mit einer Überarbeitung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung aus dem Jahr 1994 soll die schulische Ausbildung auf den aktuellen Stand der Gesundheitsforschung und der technischen Entwicklungen gebracht werden. Viele neue Anforderungen, die sich an MTRA ergeben (zum Beispiel Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten, Digitalisierung) könnten in eine neue Ausbildungsverordnung implementiert werden. Zudem sorgt eine moderne Wissens- und Methodenvermittlung an den Berufsfachschulen für eine erhöhte Attraktivität des Berufsfeldes und kann helfen, die Abbruchquoten während der Ausbildung zu verringern.
  4. Keine grundständige Vollakademisierung der MTRA-Ausbildung
    Eine grundständige Vollakademisierung würde Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Hochschulreife aus diesem Beruf ausschließen und den Fachkräftemangel eher verstärken als beheben. Zudem stehen an den Hochschulen weder die finanziellen noch die personellen Kapazitäten für eine vollständige Akademisierung der MTRA-Ausbildung zur Verfügung. Unklar bliebe auch, wie sich das Verhältnis zu bereits schulisch ausgebildeten MTRA gestalten würde und wie sich Tätigkeiten und finanzielle Vergütung unterscheiden würden. DRG und VMTB lehnen daher die grundständige Vollakademisierung der MTRA-Ausbildung ab.


Der DVTA unterstützt im Wesentlichen diese Forderungen. „Der Verband verfolgt schon lange das Ziel der Akademisierung von MTA und sprechen uns ebenfalls für eine Teilakademisierung aus,“ sagte Rebecca Lauterbach, Präsidentin Fachrichtung Radiologie/Funktionsdiagnostik. In erster Linie verfolge der DVTA eine Novellierung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Außerdem fordert Lauterbach die Aufwertung des Berufes durch eine adäquate Berufsbezeichnung und die Möglichkeit einer Teilzeitausbildung. Bereits in der letzten Legislaturperiode sei dem DVTA von der Bundesregierung die Schulgeldfreiheit zugesichert worden. Diese Forderung wolle sie in einem Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Roy Kühne am 17. Mai bekräftigen. Lauterbach berichtete, dass der DVTA außerdem Konzepte entwickele, um dem Beruf der MTA zu mehr Bekanntheit zu verhelfen.

Treffen der Study Nurses

Marietheres Raatschen vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover freute sich, dass bereits zum dritten Mal sich die Study Nurses beziehungsweise Studienassistenten und Studienassistentinnen der Radiologie auf dem Röntgenkongress trafen. Von besonderer Bedeutung wird auch für die Study Nurses die EU-Datenschutzgrundverordnung sein, die Elfi Boxhammer, Studienassistentin am Universitätsklinikum Leipzig, erläuterte. So müssen ab dem Inkrafttreten der Verordnung am 25. Mai beispielsweise alle unrichtigen personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht werden. Prüfzentrum und Sponsor sind dafür verantwortlich, jeweils nachzuweisen, dass die Vorschriften für den Datenschutz eingehalten wurden. Eine ausdrückliche, freiwillige Einwilligung der Betroffenen sei in jedem Fall immer erforderlich.

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