Der Arbeitsplatz der Zukunft

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Der moderne Büromensch verbringt etwa 80 Prozent seiner Arbeitszeit sitzend. Die Folgen dieses Bewegungsmangels sind immens: Der Stoffwechsel erlahmt, das Risiko, an Diabetes oder Krebs zu erkranken, steigt.

Neuere Studien belegen Erstaunliches: Selbst regelmäßiger Sport nach der Arbeit kann die Negativfolgen des langen Sitzens nicht ausgleichen. „Während der Zeit der Inaktivität passieren so viele negative Prozesse im Körper: Sport nach der Arbeit alleine reicht nicht aus, um Menschen gesund, fit und leistungsfähig zu erhalten“, konstatiert Ingo Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung der Deutschen Sporthochschule Köln, und fordert daher: „Wir müssen Bewegung wieder zu den Menschen bringen, indem wir Räume für Bewegung schaffen – und das, ohne den Arbeitsprozess zu stören.“

Die Rede ist vom „bewegten Büro“ oder „dynamischen Arbeitsplatz“. Mindestens 25 Prozent der Arbeitszeit sollte im Stehen, Gehen oder bei leichter körperlicher Aktivität ausgeübt werden, am besten verteilt über den gesamten Arbeitstag, rät Froböse. Aber wie kann das gelingen, wenn Beschäftigte fast ausschließlich vor dem PC sitzen? Die Lösung: Bewegung müsse direkt am Arbeitsplatz integriert werden. Umsetzungsideen und konkrete Ansätze dazu präsentierten Wissenschaftler und Gäste der Deutschen Sporthochschule Köln beim 11. Kölner Abend der Sportwissenschaft unter dem Titel „Der Arbeitsplatz der Zukunft – bewegtes Arbeiten statt riskanten Sitzens?“.

Hier wurden unter anderem die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, welche die Deutsche Sporthochschule Köln und das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zur aktiven Arbeitsplatzgestaltung durchgeführt haben. Beschäftigte einer großen Firma erhielten die Möglichkeit, dynamische Arbeitsstationen zu testen, zum Beispiel mobile Fahrradergometer unter dem Schreibtisch, die die Muskulatur und den Kreislauf anregen. Dabei zeigte sich, dass die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten gegenüber einem Standardarbeitsplatz entgegen der Wahrnehmung der Probanden und Probandinnen nicht abnahm.

Akzeptanz der Geräte und Motivation der Mitarbeiter

Aus psychologischer Sicht entscheidend ist dabei die Akzeptanz der Geräte und die Motivation der Mitarbeiter; nachhaltiger Nutzen entstehe nicht durch Zwang, sondern aus der eigenen Überzeugung zum aktiven Arbeiten, erklärt Jens Kleinert, Leiter des Psychologischen Instituts: „Wir machen Dinge, die für uns ein Erlebnis und deren positive Effekte unmittelbar wahrnehmbar sind.“ Bei den Probanden und Probandinnen der durchgeführten Studie war dies der Fall: Die Vielnutzer der Geräte zeigten einen Gewinn an Wohlbefinden insgesamt – nicht nur bei der Arbeit oder während sie sich bewegten. Wichtig sei zudem, dass Führungskräfte als aktive und bewegungsorientierte Vorbilder agierten.

Wie der Arbeitsplatz der Zukunft aussehen wird, bleibt abzuwarten. Die Moden aus Vergangenheit und Gegenwart, beispielsweise der Gymnastikball, der höhenverstellbare Schreibtisch oder die E-Mail-freie Stunde, haben jedenfalls nicht langfristig zu mehr Bewegung am Arbeitsplatz geführt. Das Equipment allein kann also nicht im Fokus stehen

Quelle: idw/Deutsche Sporthochschule Köln, 03.01.2016


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