Das Spital in der Frühen Neuzeit

Buchbesprechung
Hardy-Thorsten Panknin
Das Spital in der Frühen Neuzeit
Es wird ein Versuch der Typologie der im heutigen Österreich befindlichen Kliniken vom Mittelalter bis in die Neuzeit gegeben.
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Aktuell liegt ein neues historisches Meisterwerk aus Österreich vor, das sich eigens der Krankenhausthematik in der Frühen Neuzeit widmet.

Das Buch ist im Rahmen der Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung als Ergänzungsband mit der Nummer 64 im Böhlau Verlag in Wien erschienen. Der vorliegende Band versucht erstmals, einen thematisch breit angelegten Überblick über die diverse Spitallandschaft auf österreichischem Bundesgebiet zu vermitteln, allerdings war es unmöglich, die große Anzahl der österreichischen Spitäler im Detail aufzuarbeiten, so die Autoren in ihrem Vorwort. Es wurde daher eine exemplarische Herangehensweise angestrebt. Viel Mühe, Aufwand und auch finanzielle Mittel haben die Recherche der Bilder erfordert. Die Herausgeber sind aber der Meinung, dass erst eine breite Illustrationsstrategie dem Thema auch Tiefe verleiht – dem kann nur zugestimmt werden. Zudem sind Spitäler ein gefährdetes kulturgeschichtliches Gut, das es zu dokumentieren und dessen Baubestand es zu wahren gilt. Die Illustrationen zu diesem Band sollen vor allem die bauliche, architektonische Breite des Typus „Spital“ aufzeigen, nicht immer ergibt sich daher ein unmittelbarer Bezug zum Text.

Der Band ist eine Gemeinschaftsarbeit, was sich auch im Umfang von über 700 Seiten widerspiegelt. Es wird ein Versuch der Typologie der im heutigen Österreich befindlichen Kliniken vom Mittelalter bis in die Neuzeit gegeben. Ein separates Kapitel beleuchtet die Aufgaben eines „sogenannten Spitalmeisters“ – heute Verwaltungsleitung. Die Organisationsformen und welches Personal beziehungsweise Berufsgruppen in den Spitälern tätig waren, wird sehr ausführlich erörtert. Auch wie sich die Insassen – heute Patienten – in den Spitälern zu verhalten hatten, wird eindrucksvoll referiert. Ein weiteres, eigenes Kapitel widmet sich sogar den Speiseplänen und ihrer Kritik damaliger Zeit. Der historisch interessierte Leser findet geballtes geschichtliches Wissen. Man erkennt in der Tat, dass viel Mühe und Aufwand für die Recherche beansprucht wurde. Diese haben sich aber absolut gelohnt, denn mit dem Werk liegt nun eine weitere Bereicherung über das Krankenhauswesen jener Zeit aus Zentraleuropa vor. In summa: historisch von großem Wert und sehr lesenswert. Viele Probleme damaliger Krankenhäuser sind noch heute evident. Der Preis von 100 Euro sollte nicht abschrecken; Umfang und die zahlreichen Bilder rechtfertigen den Kaufpreis.

Das Spital in der Frühen Neuzeit – Eine Spitallandschaft in Zentraleuropa
Von: Martin Scheutz, Alfred Stefan Weiss, in Reihe: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsbände, Band 64, ISBN: 978-3-205-20945-4, 100 Euro [D], 103 Euro [A]

Entnommen aus MTA Dialog 11/2020

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