COVID-19: Mitarbeitende im Gesundheitswesen zur Impfung aufgefordert

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Bei Teilen des Klinikpersonals bestehen derzeit noch Ängste und Bedenken vor einer Impfung gegen SARS-CoV-2.
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Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) fordert all jene, die jetzt die Chance einer Impfung haben, auf, diese zu nutzen.

Seit dem 27. Dezember 2020 steht die Impfung gegen SARS-CoV-2 in Deutschland zur Verfügung. In der ersten Phase kommt der mRNA Impfstoff Comirnaty (BNT 161b2) der Firma Biontech/Pfizer zum Einsatz, weitere Impfstoffe werden bald weltweit, aber auch in Europa beziehungsweise in Deutschland zugelassen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) fordert all jene, die jetzt die Chance einer Impfung haben, auf, diese zu nutzen.

Für alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen, insbesondere in den Krankenhäusern, dort vor allem in den Risikobereichen der Notaufnahme, der COVID-19-Isolierstationen und den Intensivstationen stellt die jetzt zur Verfügung stehende Impfung einen historischen Durchbruch im Kampf gegen SARS-Cov-2 dar, so die DGIIN. Sie werde zu einer drastischen Verbesserung des Eigenschutzes, aber auch zur Eindämmung der Pandemie führen – vorausgesetzt die Chancen der Impfung werden genutzt.

Skepsis bei neuen medizinischen Methoden

Bei Teilen des Klinikpersonals bestehen derzeit noch Ängste und Bedenken vor einer Impfung gegen SARS-CoV-2. In einer aktuellen Umfrage der DGIIN haben sich nur 50 Prozent der Pflegekräfte für eine sofortige Teilnahme an einer Impfung ausgesprochen. Der Präsident der DGIIN, Prof. Dr. med. Christian Karagiannidis, ruft daher alle Mitarbeitenden im Gesundheitswesen, insbesondere in den Notaufnahmen und Intensivstationen zur Teilnahme an der Impfung auf, sobald die Impfungen auch dort zur Verfügung stehen werden. „Wir wissen, dass viele Pflegekräfte unsicher sind, ob die neuen Impfstoffe ausreichend genug erprobt wurden und die neuen Technologien möglicherweise zu bisher nicht bekannten Nebenwirkungen im Langzeitverlauf führen könnten“, sagt Karagiannidis, leitender Oberarzt an der Lungenklinik Köln-Merheim.

Diese Form der Skepsis ist bei neuen medizinischen Methoden nicht ungewöhnlich. „Genau hier müssen wir mit einer flächendeckenden Aufklärung und transparenten Informationen zu den Impfstoffen ansetzen“, bemerkt Prof. Dr. med. Uwe Janssens, Generalsekretär der DGIIN und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St. Antonius-Hospital in Eschweiler. Zu diesem Zweck wurde ein erstes Video vom Generalsekretär der DGIIN, welches den neuen mRNA Impfstoff in seiner Wirkung näher erläutert und auch die Effektivität und die Nebenwirkungen darstellt. „Der Schutz vor einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus ist durch die Impfung enorm“, betont Prof. Karagiannidis.

Schutzwirkung von 95 Prozent

Mittlerweile wurden die Daten von 36.325 Patienten veröffentlicht. Dabei entfaltet der Impfstoff eine Schutzwirkung von 95 Prozent vor einer Infektion. „Vorübergehende Nebenwirkungen der Impfung wie Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber, Kopfschmerzen oder Muskel- oder Gelenkschmerzen können wie auch bei anderen Impfungen zwar häufig auftreten, bleiben aber meist leicht. Zu einer schweren allergischen Reaktion kommt es maximal bei 1:100.000 – sie ist also extrem selten. Darüber hinaus gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass es durch die Impfung zu schweren Nebenwirkungen kommt. Todesfälle wurden bislang überhaupt nicht beobachtet“, stellt Janssens fest.

Die Intensivmediziner weisen darauf hin, dass aufgrund der erfreulich rasanten Entwicklung wirksamer Impfstoffe zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Erfahrungen über Langzeitnebenwirkungen bestehen. Die weltweiten Impfungen werden aber sehr genau beobachtet. Informationen über Nebenwirkungen und Komplikationen werden ständig überprüft, bewertet und dann umgehend gegenüber der Öffentlichkeit transparent gemacht.

Fest steht jedoch, dass die einmaligen Chancen der Impfung nur dann wirksam werden, wenn sich ausreichend viele Menschen und auch Mitarbeitende im Gesundheitswesen impfen lassen werden. Erst wenn ein hoher Anteil der Gesamtbevölkerung geimpft ist, könne es zu einer Herdenimmunisierung kommen. Sie wiederum sei Voraussetzung dafür, die Corona-Pandemie einzudämmen und beherrschbar zu machen.

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