COVID-19-Fälle auf Intensivstationen: Mehrheit ungeimpft

Daten aus dem Intensivregister
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Impfung und Intensivstation
Impfung und Intensivstation Klaus Eppele, stock.adobe.com
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Viel wird über den Impfstatus auf den Intensivstationen spekuliert. RKI und DVI haben jetzt klargestellt: Ungeimpfte machen aktuell den überwiegenden Anteil aller COVID-19-Aufnahmen auf Intensivstationen aus.

Dies zeigen laut RKI und DIVI Auswertungen aus dem Intensivregister, in dem seit Mitte Dezember 2021 zusätzlich der Impfstatus erfasst wird. Hierzu melden alle Intensivstationen in Deutschland mit Akutversorgung täglich bis 12 Uhr den Impfstatus der zum Vortag neu aufgenommenen COVID-19-Patientinnen und -Patienten. Die Daten werden nicht personenbezogen erhoben, sondern vollständig anonymisiert erfasst.

Fast zwei Drittel ungeimpft

Zwischen dem 14. Dezember 2021 und dem 12. Januar 2022 lag der Impfstatus für 8.912 COVID-19-Aufnahmen vor, das entspricht etwa 90 Prozent der in diesem Zeitraum übermittelten Fälle (9.946). Fast zwei Drittel (62 Prozent, 5.521 Fälle) aller COVID-19-Neuaufnahmen mit bekanntem Impfstatus waren ungeimpft. Rund 9,6 Prozent (856 Fälle) wiesen einen unvollständigen Immunschutz auf (Genesen ohne Impfung bzw. Teil-Immunisierung). Über ein Viertel der COVID-19-ITS-Aufnahmen (28,4 Prozent, 2.535 Fälle) hatte einen vollständigen Impfschutz (Grundimmunisierung oder Booster), der Anteil mit Boosterimpfung lag dabei bei ca. 5,8 Prozent (520 Fälle).

Veröffentlichung im Wochenbericht

Die Ergebnisse werden im COVID-19-Wochenbericht des RKI zukünftig ab dem 21. Januar 2022 veröffentlicht werden. Der Impfstatus der ITS-Aufnahmen decke sich mit bisher veröffentlichten Zahlen des RKI. Die Ergebnisse der neuen täglichen Abfrage im Intensivregister bestätigen damit laut RKI und DIVI die Erkenntnisse zum Anteil ungeimpfter und geimpfter COVID-19-Patienten auf Intensivstationen, die im Wochenbericht des Robert Koch-Instituts basierend auf den IfSG-Meldedaten veröffentlicht werden (siehe www.rki.de/covid-19-wochenbericht, Tabellen zu Impfdurchbrüchen). Bei einem Vergleich der IfSG-Meldedaten im Wochenbericht mit den Erhebungen im DIVI-Intensivregister sei jedoch zu beachten, dass es sich um zwei verschiedene Arten der Datenerfassung handele, denen leicht unterschiedliche Definitionen des Impfstatus zugrunde lägen, so die Experten. Ebenso könnten sich die Zeiträume der erhobenen Daten und übermittelten Fälle unterscheiden.

Einschätzung der Impfeffektivität

RKI und DIVI weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Intensivregister-Daten in dieser Form nicht geeignet seien, um die Wirksamkeit der Impfung einzuschätzen. Zur Beurteilung des Effektes der Impfung müssten die oben genannten Daten u.a. in ein Verhältnis mit der Entwicklung der allgemeinen Impfquote der Bevölkerung gesetzt werden (Prävalenzfehler).

Hierzu z.B.:
RKI-Flyer „Warum steigende Zahlen von Impfdurchbrüchen kein Zeichen für fehlenden Impfschutz sind“.

Quelle: RKI/DIVI

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