Die COVID-19-Pandemie beeinflusst das Konsumverhalten – wie genau, zeigt der Global Consumer Pulse Survey von Deloitte. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass die Verunsicherung weltweit zunimmt und sich das Konsumklima langsam eintrübt. „Vor allem in den Bereichen Gesundheit und wirtschaftliche Lage zeichnet sich aktuell eine erneute Unsicherheit ab“, fasst Egbert Wege, Partner bei Deloitte und Leiter von Monitor Deloitte, zusammen. „Die Zahlen geben einen Vorgeschmack auf das, was bei einem weiteren Anstieg in den nächsten Monaten auf uns zukommen könnte. Das aufgehellte Konsumklima der letzten Monate scheint sich bereits jetzt wieder zu verdüstern.“
In ganz Europa sind aufgrund des dynamischen Infektionsgeschehens die durchschnittlichen gesundheitlichen und finanziellen Sorgen im Vergleich zum Vormonat gestiegen. In Italien und Großbritannien ist beispielsweise ein Anstieg der gesundheitlichen Bedenken um jeweils sechs Prozentpunkte zu verzeichnen. Die negative Stimmungslage in Deutschland liegt allerdings unter dem europäischen Durchschnitt. In Ländern wie Italien, Frankreich oder Spanien ist die allgemeine Besorgnis um bis zu 20 Prozentpunkte höher als in Deutschland.
Höhere Ausgaben für Medikamente eingeplant
Die Studie zeigt zudem, dass nur wenige Deutsche in den letzten Monaten in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind: Bei lediglich 14 Prozent lagen die monatlichen Haushaltsausgaben über dem Einkommen. Außerdem macht sich nur einer von fünf Befragten Gedanken darüber, dass anstehende Zahlungen wie etwa die Miete nicht beglichen werden können. Doch auch wenn mehrheitlich bislang keine spürbaren finanziellen Engpässe bestehen, bleiben die deutschen Konsumenten zurückhaltend: Die Sparquote steigt seit Juni stetig an. Grundsätzlich aber bleiben sie weitgehend dem Prinzip treu, mehr Geld für den Grundbedarf auszugeben, dafür aber den weniger notwendigen Konsum zu reduzieren. Zudem planen sie höhere Ausgaben für Medikamente ein, um für die Erkältungs- und Grippesaison gewappnet zu sein.
In der Alltagsgestaltung ist eine zunehmende Beunruhigung erkennbar: Obwohl knapp zwei Drittel der Deutschen kaum Bedenken bei einer Rückkehr zum Arbeitsplatz hätten, arbeiten 52 Prozent der Befragten mindestens gelegentlich von zu Hause aus, davon 16 Prozent sogar täglich. Bei Freizeitaktivitäten schwindet das sichere Gefühl teilweise. Dies ist auf die sinkenden Temperaturen im Herbst zurückzuführen, da sich die Konsumenten wieder vermehrt in Innenräumen mit erhöhtem Infektionsrisiko aufhalten müssten. Lediglich 40 Prozent fühlen sich sicher, in ein Restaurant oder in eine Bar zu gehen. Im Vormonat lag der Wert noch bei 43 Prozent.
Zurückhaltung bei der Urlaubsplanung
Geht es um die Urlaubsplanung, zeigt sich ebenfalls eine erneute Zurückhaltung: Die Bereitschaft, mit Zug oder Flugzeug zu reisen, ist seit dem Sommer kontinuierlich zurückgegangen und hat im Herbst wieder das Frühjahrsniveau erreicht. Immerhin 37 Prozent wollen lieber mit ihrem nächsten Urlaub warten, bis sich die Lage beruhigt.
Quelle: Deloitte, 26.10.2020
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