„Christoph 46“ fliegt im ersten Halbjahr 648 Rettungseinsätze

ADAC Luftrettung
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"Christoph 46"
"Christoph 46" fliegt im ersten Halbjahr 648 Rettungseinsätze obs/ADAC SE/ADAC Luftrettung/Ronald Bonss
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Der fliegende Wechsel ist geglückt, „Christoph 46“ ist gut in Sachsen gelandet: Das belegt die erste Halbjahresbilanz, die die gemeinnützige ADAC Luftrettung am Montag auf der neuen ADAC Luftrettungsstation am Heinrich-Braun-Klinikum (HBK) in Zwickau der Öffentlichkeit vorgestellt hat.

Bis Juni musste der Rettungshubschrauber zu 648 oft lebensrettenden Einsätzen ausrücken. Mit 91 Prozent lag die überwiegende Zahl der Einsatzorte in Sachsen. In sieben Prozent der Fälle flog die Crew zur notfallmedizinischen Versorgung aus der Luft nach Thüringen, in zwei Prozent der Fälle bis nach Bayern.

Vor allem internistische Notfälle

Einsatzursache Nummer eins waren in fast jedem zweiten Fall (47 Prozent) internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen. In je 13 Prozent der Fälle wurden die Lebensretter zu Verkehrsunfällen sowie zu Freizeitunfällen (Sport- und häusliche Unfälle) gerufen. Bei zwölf Prozent der Einsätze lag ein neurologischer Notfall vor, beispielsweise ein Schlaganfall.

„Luftrettung funktioniert nur im Team“

„Unser Fokus liegt auch in Zwickau auf dem höchsten Maß an Patienten- und Flugsicherheit“, betonte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, bei der Vorstellung der Einsatzzahlen. Er lobte vor allem die hohe Professionalität sowie das große Engagement der Crew beim Umzug in die neue Station, den sie neben ihrer Arbeit als Notfallretter bewältigten. „Luftrettung funktioniert nur im Team“, betonte Bruder. Der gute Start in Sachsen und die qualitativ hochwertige Notfallversorgung für die Menschen in der Region sei nur dank der reibungslosen Zusammenarbeit sowie der Luftrettungskompetenz des HBK möglich gewesen.

Meist als Notarztzubringer aus der Luft eingesetzt

Prof. Dr. med. Andreas Wolfgang Reske, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Heinrich-Braun-Klinikum erklärte: „Die Luftrettung beinhaltet außergewöhnliche Anforderungen und eigene Risiken, die nur im professionellen Team zu schultern sind. Als Teil des ADAC Luftrettungsteams in Zwickau können wir als Notärzte vom Heinrich-Braun-Klinikum Notfallpatienten in unserer Region schnellst- und bestmöglich helfen. Das motiviert uns.“

In rund 60 Prozent der bisherigen Einsätze war die Crew als schneller Notarztzubringer aus der Luft gefragt. In knapp 20 Prozent der Fälle musste der Patient im Anschluss an die Erstversorgung in ein Krankenhaus geflogen werden. 15 Prozent der Flüge waren Verlegungen von Klinik zu Klinik. Das Team der Station besteht aus 24 Crew-Mitgliedern: drei Piloten, fünf Notfallsanitäter (TC HEMS) und
16 Notärzte. Stationsleiter ist Pilot Mario Hartmann, Leitender Notfallsanitäter Frank Peschel und Leitender Hubschraubernotarzt Dr. Frank Thümmler vom Heinrich-Braun-Klinikum.

Vertrag läuft über acht Jahre

Den Zuschlag für den Betrieb der Station hatte die Landesdirektion Sachsen nach einer europaweiten Ausschreibung im Sommer 2018 an die ADAC Luftrettung vergeben. Der Vertrag für den Betrieb läuft über acht Jahre. Das Einsatzgebiet von „Christoph 46“ erstreckt sich über einen Radius von bis zu 70 Kilometern. Noch in diesem Jahr soll ein geplanter Anbau bezugsfertig sein.

„Christoph 46“ gehört zu den modernsten Rettungshubschraubern. Die Maschine des Typs EC 135 hat mehr als 1.200 PS. Sie ist rund zwölf Meter lang, zweieinhalb Meter breit und dreieinhalb Meter hoch. Der Rotordurchmesser beträgt etwa zehn Meter. Die Reichweite einer EC135 liegt bei circa 600 Kilometern. Die Einsatzgeschwindigkeit beträgt mehr als 220 Stundenkilometer.

Bundesweit mehr als 54.000 Einsätze

Bundesweit starten die Hubschrauber der ADAC Luftrettung im Jahr zu mehr als 54.000 Notfällen. Im Durchschnitt heben die Crews der ADAC Luftrettungsstationen damit rund 150 Mal am Tag ab. Die Crew von „Christoph 46“ rechnet mit rund 1.300 Einsätzen pro Jahr. Der Hubschrauber startet täglich von Sonnenaufgang, frühestens 7 Uhr, bis Sonnenuntergang. Die Koordinierung der Einsätze erfolgt über die Integrierte Regionalleitstelle Zwickau.

Über die ADAC Luftrettung gGmbH

Mit 50 Rettungshubschraubern und 36 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem und werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert wird oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Seit 2017 ist die ADAC Luftrettung eine Tochter der ADAC Stiftung.

Quelle: ADAC

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